Wer die Idee als erstes hatte, weiß niemand mehr so richtig. Doch der Aufruf verbreitete sich schnell in den sozialen Netzwerken: Zu einer verabredeten Zeit sollen alle Menschen einer Stadt ihre Fenster und Balkontüren öffnen und applaudieren. Der Jubel ist kein Ritual um den Coronavirus fernzuhalten, er gilt viel mehr allen Virologinnen, Supermarktkassierern und Krankenpflegerinnen, die in diesen Zeiten die Stellung und damit unser System am Laufen halten.
Größer wurde die Aktion am vergangenen Mittwoch in Berlin, um 21 Uhr wurde in mehreren Straßenzügen geklatscht und gejubelt. Auch in Görlitz ist abends, meist gegen 20 Uhr, vereinzelt etwas zu hören. Einigen Nutzern reicht das jedoch nicht. Deshalb rufen sie dazu, am Dienstagabend um 20 Uhr zum großen gemeinsamen Applaudieren auf.
Doch es gibt auch Kritiker der Aktion. Vom Beifall könnten sich diese nichts kaufen, so der Vorwurf, angemesse Bezahlung sei ein deutlich angemesseneres Zeichen von Wertschätzung. Vielmehr verschleiere eine solche Aktion die schlechten Bedingungen, unter denen viele Pflegekräfte tagtäglich arbeiten.