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Museum Sagar zeigt neue Ausstellung

Zum Saisonfinale am Sonntag stellt das Museum Sagar den Nachlass zweier Fotografen aus Krauschwitz vor.

Von Rolf Ullmann
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Gabriele Lehnigk schaut sich die Aufnahmen des Hobbyfotografen Kurt Heigwer in der jüngst eröffneten neuen Sonderausstellung im Museum in Sagar an.
Gabriele Lehnigk schaut sich die Aufnahmen des Hobbyfotografen Kurt Heigwer in der jüngst eröffneten neuen Sonderausstellung im Museum in Sagar an. © Rolf Ullmann

Sagar. Fotos in unterschiedlichen Formaten, manche schon leicht vergilbt, ziehen die Blicke der Besucher während der Eröffnung der neuen Sonderausstellung im Museum Sagar in ihren Bann. Finger zeigen auf Bilder. Fragen schwirren durch den Raum. „Kennst du den noch?“ – „Weißt du, wann und wo das war?“ – 

Nun, diese Gespräche, Fragen und Antworten wurden durch das Wirken des Hobbyfotografen Kurt Heigwer hervorgerufen. Denn er richtete das Objektiv seiner Kamera im Verlauf mehrerer Jahre immer wieder auf die Menschen, die ihm im Alltag, während der Disko und bei anderen Anlässen begegnet sind. Hochglanzfotografie oder gar experimentelle Aufnahmen sucht man in seinen Werken vergebens. Er lichtete seine Protagonisten ungekünstelt und aus der Situation heraus ab. So entsteht vor den Augen der Betrachter ein ungeschöntes Abbild der Wirklichkeit in der DDR von den 60er-Jahren bis hinein in die 80er-Jahre.

Fasziniert von der Vogelwelt

Das fotografische Wirken von Hans Dieter Schernick zielt dagegen in eine andere Richtung. Er frönte mit Leidenschaft und hohem fotografischem Können der Tier- und Landschaftsfotografie. Besonders Vögel der heimischen Heide- und Teichlandschaft lichtete er immer wieder ab. Einige Reisen führten ihn nach Polen, Tschechien, Rumänien, in die Sowjetunion und Ungarn. Mehrere Bildbände zeugen von seiner Ausdauer und seinem sicheren Auge.

Es war ein Glücksfall, dass diese Fotos nach dem Ableben der beiden Lichtbildner nicht in der Mülltonne gelandet sind. 2009 beziehungsweise 2015 gelangten sie zu Helga Heinze, der Kuratorin der Sonderausstellung. Unterstützt durch Renate Hemmo ging sie daran, die 15.000 Papierfotos, 2.000 Diapositive sowie die 300 Taschen mit Negativen zu sichten. Dazu flimmerten 40 Rollen mit 8-mm-Filmen zur Ansicht über die Leinwand. Das Ergebnis ihrer Fleißarbeit spiegelt sich in der Sonderausstellung „Rückblende“ wieder. Für Besucher besteht bis Sonntag, den 4. Oktober, die Möglichkeit, sowohl die Sonderausstellung als auch das Museum zu den regulären Öffnungszeiten in Augenschein zu nehmen.

Insgesamt 1.115 Besucher

Danach ist dies bis zum Osterfest 2021 für Besuchergruppen nach einer Voranmeldung möglich. Das gilt auch für die Anmeldung für Familien- und sonstige Feiern. Auch diese sind in der ruhigen Zeit für das Museum möglich. Gotthard Kreisel, der Leiter des Fördervereins für das Museum Sagar, blickt mit seinen Mitstreitern trotz der Corona-Einschränkungen auf eine erfolgreiche Saison zurück. „Allen, die dazu beigetragen haben, gilt ein großer Dank, „ sagt der Vorsitzende. 

Denn immerhin öffneten sich bis zum 15. September die Türen des Museums für insgesamt 1.115 Besucher. 734 Gäste überzeugten sich von der Vielfalt der ausgestellten Exponate zu Handel und Gewerbe vergangener Zeiten. Zehn Projekte mit 108 Teilnehmern, vornehmlich im Kinder- und Jugendbereich, erhöhen die Besucherzahlen im Museum auf 842. Gudrun Feuerriegel organisiert diese Projekte und leitet sie. Sieben Kulturveranstaltungen mit 76 Teilnehmern sowie 18 Familienfeiern, an denen 197 Personen teilnahmen, runden die gute Bilanz ab. Auch in den kommenden Wochen und Monaten bleibt der Förderverein nicht untätig.

Museum Sagar: Telefon 035771 60896 sowie unter Email: [email protected]

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