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Niederschlesien eröffnet Regionalbüro in Dresden

Die Nachbarregion und Sachsen wollen die Kooperation vertiefen - vor allem im Energiebereich.

Von Nora Miethke
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Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer bei der Eröffnung des Regionalbüros von Niederschlesien in Dresden. Foto: SSK/Pawel Sosnowski
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer bei der Eröffnung des Regionalbüros von Niederschlesien in Dresden. Foto: SSK/Pawel Sosnowski © SSK/Pawel Sosnowski

Die Woiwodschaft Niederschlesien hat am Dienstag sein Regionalbüro in Dresden eröffnet. Es sei erst die zweite Auslandsvertretung nach der in Brüssel, betonte Cezary Przybylski, Marschall von Niederschlesien auf der Eröffnungsfeier im Beisein von Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) und Vertreter und Vertreterinnen der Sächsischen Staatsregierung und des Landtages.

Die Repräsentanz befindet sich im Erdgeschoss des Gebäudes „Forum am Carolaplatz“, gegenüber der Staatskanzlei. Mit dem Standort mitten im Regierungsviertel solle gezeigt werden, dass die Partnerschaft zwischen Sachsen und Niederschlesien eine ganz Besondere sei, betonte Kretschmer. Das Regionalbüro dient dafür als Schaufenster wie als Anlaufstelle für Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur.

Laut Umfragen ist Polen ür sächsische Unternehmen nach den USA der zweitbeliebteste Zukunftsmarkt. Im vergangenen Jahr waren die Ausfuhren allerdings aufgrund von Corona um neun Prozent auf ein Volumen im Wert von 1,88 Milliarden Euro gesunken. Polen belegte in der Exportstatistik von Sachsen Rang Fünf.

Das neue Regionalbüro soll nun Impulse für die weitere Zusammenarbeit setzen. Diese sieht Kretschmer vor allem im Rahmen des Strukturwandelprozesses in den Kohleregionen. „Unsere beiden Regionen beschäftigt die Frage, wie wir nach dem Ende Braunkohleverstromung zu einer klimaneutralen und sicheren Energieversorgung kommen und wo neue Arbeitsplätze entstehen können“, betonte der Ministerpräsident. Er kündigte für den September eine gemeinsame Konferenz in Karpacz an, auf der genau diese Fragen diskutiert werden sollen. Weitere Themen sind der gemeinsame Ausbau der Verkehrsinfrastruktur im Grenzgebiet, insbesondere im Schienenverkehr, und die Bekämpfung der grenzüberschreitenden Kriminalität. Darüber hinaus sollen Austauschprogramme sowie internationale Vorhaben in Sport und Tourismus besonders unterstützt werden.

Doch zuerst wollte die polnische Presse von ihm wissen, auf welcher Seite Sachsen im Streit um den Tagebau Turow steht. Eine Erweiterung in dieser Größenordnung verlange korrekte Genehmigungsverfahren. „Da sind viele Fragen offen“, so Kretschmer. Der Freistaat würde die Verhandlungen zwischen Polen und Tschechien genau beobachten.