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Wenn alle zusammenhalten

SZ-Redakteurin Claudia Schade über den Weg vom  Gedenken am 13. Februar in Dresden hin zu einer starken Gemeinschaft. 

Von Claudia Schade
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SZ-Redakteurin Claudia Schade
SZ-Redakteurin Claudia Schade © Ronald Bonss, Tim Hoppe

Die Menschenkette zum 13. Februar hat sich wieder geschlossen, nun schon zum zehnten Mal. Dieses Zeichen hat nicht nur eine große Symbolkraft. Es hat auch eine starke persönliche Wirkung. Jeder Teilnehmer nimmt fremde Menschen an die Hand. Und jeder Teilnehmer bildet mit Fremden zusammen einen schützenden Ring um diese Stadt. Auch wenn die Menschenkette entstanden ist, weil man Dresden vor den Neonazis schützen wollte, zeigt sich nach dem Ende der großen Aufmärsche, dass sie weiterhin stark wirkt.

Das Gedenken bleibt wach. Das zeigen die vielen Tausend Teilnehmer, die sich bildstark einreihen und damit symbolhaft nach außen wirken. Die Dresdner wollen auch 74 Jahre nach der Zerstörung der Stadt des fürchterlichen Angriffs gedenken. Sie wollen das öffentlich und gemeinsam tun. Daher ist die Menschenkette auch ein Symbol für die Gegenwart und Zukunft Dresdens. Sie gibt das Versprechen, dass wir auch künftig zusammenhalten wollen, um diese Stadt zu schützen. Aber sie zeigt ebenso, dass wir gemeinsam diese Stadt erst ausmachen.

Es tut gut, dass die Dresdner einmal im Jahr, wenn auch aus traurigem Anlass, darauf verweisen, dass sie eine Gemeinschaft sind. Und dass sie in diesem Fall ein und dasselbe Ziel verfolgen, nämlich friedlich der Opfer zu gedenken und friedlich ein Zeichen für die Zukunft zu setzen. Wann halten hier schon mal alle im wahrsten Wortsinn zusammen? Das lässt doch hoffen.

Mail an Claudia.Schade@sächsische.de