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Hochwassergefahr in Sachsen: Wie Sie Ihr Haus schützen

In Sachsen soll es in den kommenden Tagen viel regnen. Anschwellende Flüsse und Bäche könnten für Hochwasser sorgen. Was kann man kurzfristig tun, um das eigene Haus zu schützen?

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Weil Dauerregen erwartet wird, sollten sich die Sachsen auf Hochwasser am Wochenende vorbereiten.
Weil Dauerregen erwartet wird, sollten sich die Sachsen auf Hochwasser am Wochenende vorbereiten. © dpa

Dresden. Weil Dauerregen erwartet wird, sollten sich die Sachsen nach Einschätzung des Landesumweltamtes auf Hochwasser am Wochenende vorbereiten. Das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie informierte am Mittwoch über eine Vorwarnung für weite Teile des Freistaats zwischen Freitagmittag und Sonntagnachmittag.

Der Hochwasserschwerpunkt werde derzeit in Süd- und Westsachsen erwartet mit den Flussgebieten Obere Weiße Elster im Vogtland und den Mulden. Betroffen sein könnte aber auch die Region Osterzgebirge mit dem Flussgebiet Nebenflüsse Obere Elbe. Mit dem Überschreiten von Hochwassermeldegrenzen ist von der Nacht zu Samstag an zu rechnen.

Wenn Hochwasser angekündigt wird, ist es in der Regel für größere bauliche Schutzmaßnahmen zu spät. Dennoch kann man ein paar Dinge unternehmen, um das eigene Haus zu schützen - ein Überblick.

Sandsäcke und Sperrholzplatten besorgen

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) empfiehlt bei nahendem Hochwasser zum einen Sandsäcke, Schalbretter, wasserfeste Sperrholzplatten und Silikon zu besorgen. Damit kann man dann Fenster und Türen abdichten.

Wertvolle Möbel und Geräte im Keller in Sicherheit bringen

Außerdem sollten Sie die Kellerräume ausräumen, die volllaufen können. Wertvolle Möbel oder Geräte wie Computer und Co. bringen Sie am besten in die oberen, hochwassergeschützten Räume.

Heizöltanks sollte man vorab gegen einen Auftrieb durch das Wasser schützen, indem man sie zum Beispiel an der Wand verankert oder mit Ballast beschwert. Gefährliche Stoffe oder Chemikalien müssen zudem so gelagert werden, dass sie nicht vom Wasser erreicht werden können.

Rückstauklappen im Keller sollten Sie zudem auf Ihre Funktionsfähigkeit prüfen - und zwar bevor das Hochwasser gestiegen ist. Sie schützen im Falle eines Rückstaus vor dem Eindringen von Wasser aus dem öffentlichen Kanal.

Lebensmittelvorräte und Trinkwasser

Ausreichende Vorräte von Lebensmitteln und Trinkwasser schaden auch nicht. Die lagert man am besten nicht im Keller. Sinnvoll sind laut BBK auch ein batteriebetriebenes Radio oder ein Kurbelradio, eine Taschenlampe, ein Campingkocher und eine Campingtoilette.

Außerdem: Eine Mappe mit wichtigen Dokumenten und Notgepäck, falls Sie Ihr Haus verlassen müssen.

Elektrische Geräte in gefährdeten Räumen abschalten

Naht Hochwasser, empfiehlt das BBK, elektrische Geräte und Heizungen in Räumen, die volllaufen können, abzuschalten. Gegebenenfalls sollte man auch den Hauptsicherungsschalter umlegen.

Nicht im Keller aufhalten

Wichtig in jedem Fall: Halten Sie sich während des Hochwassers nicht im Keller auf. Das ist lebensgefährlich, wie das BBK warnt. Bevor Sie nach dem Hochwasser Aufräumarbeiten in Angriff nehmen und die betroffenen Räume betreten, müssen Sie außerdem unbedingt die Elektroanlage abschalten. Darauf weist die Initiative Elektro+ hin, ein Zusammenschluss der Elektrobranche.

Befindet sich der Hausanschluss, der Zähler oder der Sicherungskasten in einem überfluteten Bereich, kann die Spannung nur vom örtlichen Energieversorgungsunternehmen abgeschaltet werden. Darauf weist die Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM) hin. "Im Zweifelsfall muss man davon ausgehen, dass die Spannung nicht abgeschaltet wurde", so Dieter Rothweiler, Leiter des Fachkompetenzcenters elektrische Gefährdungen bei der BG ETEM. Erst, wenn zweifelsfrei feststehe, dass die Spannung ausgeschaltet sei, könne man sich dem Wasser ohne Lebensgefahr nähern. (dpa)