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Wo es in Sachsen besonders viel geregnet hat

Seit Tagen regnet es in Teilen Sachsens, noch immer besteht eine Wetterwarnung vor weiteren Niederschlägen. Von Rekordwerten sind die Regenmengen aber noch weit entfernt.

Von Mirko Jakubowsky
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Passanten gehen mit Regenschirmen vor dem Schloss Moritzburg entlang: Noch immer fällt in Sachsen viel Niederschlag.
Passanten gehen mit Regenschirmen vor dem Schloss Moritzburg entlang: Noch immer fällt in Sachsen viel Niederschlag. © dpa/ Sebastian Kahner

Dresden. Der Sommer verabschiedet sich nass aus Sachsen: Seit dem Wochenende regnet es in weiten Teilen des Landes, noch bis in die Nacht zum Mittwoch warnt der Deutsche Wetterdienst (DWD) vor weiteren Niederschlägen. Seit Dienstagvormittag könnten den Meteorologen zufolge gebietsweise weitere 10 Liter pro Quadratmeter hinzukommen. Die größten Regenmengen dürften hierzulande aber schon gefallen sein, größere Hochwasser drohen zunächst auch nicht.

Eine Auswertung der Messstationen des DWD über 24 Stunden zeigt, dass von Montag, 8 Uhr bis Dienstag, 8 Uhr, vor allem in der Oberlausitz und im Zittauer Gebirge viel Regen vom Himmel kam. So verzeichneten die Meteorologen im Kurort Jonsdorf 40,4 l/m2, in Sohland an der Spree 39,4 l/m2 und in Hähnichen-Trebus 36,7 l/m2. Von Rekordwerten sind diese Mengen aber weit entfernt. So regnete es in Jonsdorf etwa am 7. August 2010 mit 116 l/m2 fast die dreifache Menge binnen 24 Stunden.

Noch auffälliger ist der Abstand zu bisherigen Rekorden an einer Messstation im Osterzgebirge. In Zinnwald-Georgenfeld wurden jetzt 23,9 l/m2 binnen 24-Stunden gemessen. Am 12. August 2002 gab es mehr als die zehnfache Regenmenge. 312 l/m2 waren es damals, als zunächst die Weißeritz und später die Elbe und weitere Flüsse derart anschwollen, dass flussnahe Gebiete während der sogenannten Jahrhundertflut in Sachsen in den Fluten versanken.

Kein Vergleich zur jetzigen Wetterlage: Tagelange Regenfälle verursachten im August 2002 schlimme Verwüstungen - wie hier an der Roten Weißeritz in Kipsdorf.
Kein Vergleich zur jetzigen Wetterlage: Tagelange Regenfälle verursachten im August 2002 schlimme Verwüstungen - wie hier an der Roten Weißeritz in Kipsdorf. © Archivbild: SZ/Egbert Kamprath

Auch in Laußig-Durchwehna in der Dübener Heide, der DWD-Wetterstation mit den aktuell geringsten Niederschlägen (1,0 l/m2), markiert der 12. August 2002 mit 86,4 l/m2 ebenfalls den bisherigen Rekord.

Naturgewalten wie im Jahr 2002 sind derzeit nicht zu befürchten. Das Landehochwasserzentrum (LHZ) Sachsen hat für keine sächsische Region vor Hochwasser gewarnt. Etwa die Hälfte aller Pegel zeigt am Dienstagvormittag sogar noch Niedrigwasser an. Dies werde sich im Laufe des Tages aber vielerorts auf Normalpegel erhöhen, sagt Rainer Elze vom LHZ.

Am Mittwoch und Donnerstag sind dem DWD zufolge nur noch einzelne Schauer zu erwarten, bevor am 1. September der Herbst beginnt, zumindest aus meteorologischer Sicht. Der Unterschied zum kalendarischen Herbstbeginn wenige Wochen später erklärt sich daraus, dass Wetterexperten Jahreszeiten zur besseren Vergleichbarkeit von Statistiken in ganzen Monaten zusammenfassen: Juni, Juli und August bilden also den meteorologischen Sommer. Im Unterschied dazu beginnt der kalendarische Herbst, wenn Tag und Nacht gleich lang sind. In diesem Jahr fällt das auf den 23. September. Insofern ist es also nicht ausgeschlossen, dass sich der Sommer 2023 doch noch einmal in Sachsen zurückmeldet.