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Das Wetter im Osterzgebirge war im Januar sehr wechselhaft

Auf die höchsten jemals am Monatsbeginn gemessenen Temperaturen folgte doch noch Schneefall. Nebel gab es zuhauf, die Sonne macht sich rar.

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Traum-Winterwetter in Hermsdorf im Erzgebirge Mitte Januar.
Traum-Winterwetter in Hermsdorf im Erzgebirge Mitte Januar. © Siiri Klose

Von Sebastian Wetzel und Norbert Märcz

Die Witterung im Januar war scharf zweigeteilt: Auf eine bis zum 16. sehr milde Phase, folgte eine Winterepisode, die erst die letzten Januartage wieder in Vorfrühling überging.
Alle betrachteten Wetterstationen erreichten am Neujahrstag die Maximaltemperatur des Monats von 12,1 Grad Celsius in Zinnwald bis 18,7 Grad Celsius in Dohna. Damit wurden flächig neue absolute Monatsrekorde aufgestellt.

Bis zum 3. blieb es bei einem Sonne-Wolken-Mix. Das Tief namens Axel ging am 4./5. mit Sturmböen von 90 km/h auf dem Kamm einher. Selbst im Elbtal wurde noch Windstärke 8 gemessen. Anschließend war es meist trüb, regnerisch und mit spürbarem Wind. In geschützten Lagen blühten bereits manche Ziersträucher, Weidenkätzchen und die Forsythie schob schon ihre Knospen.

So wenig Sonne wie 1996 nicht mehr

Ab dem 16. stellte sich eine sogenannte Troglage über Deutschland ein. Ausgerechnet in dieser Zeit des tiefsten Luftdruckes schien die meiste Sonne, allerdings nie längere Zeit. Einhergehend floss nasskalte Subpolarluft zu uns. Erst am 18. konnte in Zinnwald eine Schneehöhe gemessen werden. Aber auch im Tiefland ist dann der Winter zurückgekehrt. Der 19. markierte den letzten schönen Sonnentag des Monats.

Trotz sehr hohen Luftdrucks von 1.040 hPa verging kein Tag ohne Nebel beziehungsweise Sprühregen. Im Gebirge bildete er Raureif. Verantwortlich dafür war eine Absinkinversion in etwa 1.500 Meter Höhe mit Temperaturen um 10 °C.

Bis zum 22. Januar schneite es nicht unerheblich, wodurch sich unterhalb 200 Meter eine Schneedecke von mehr als zehn Zentimetern aufbaute. Verbreitet wurde an zehn Tagen am Stück keine einzige Sonnenminute aufgezeichnet, so bewölkt war es. Das gab es zuletzt im Mai 1996. Ab dem 28. verbesserten sich die Sichtbedingungen. Am Elbtal wurde es wieder leicht frühlingshaft. Nach dem 26. hielt sich der Schnee nur noch im Gebirge.

Die letzten Januartage schien kurzzeitig die Sonne und von Nordwest wurde es erneut nass und stürmisch. Am 31. maß der Wetterverein in Zinnwald mit 35 Zentimetern den monatlichen Höchstwert.

26 Tage mit Nebel

Die Januartemperatur lag bei minus 0,7 Grad Celsius an der DWD-Station in Zinnwald und somit 2,5 Grad über dem Mittel. Im Tiefland wurden bis zu 4,5 Grad Celsius (Köttewitz) ermittelt, was eine Abweichung um plus vier Grad bedeutet. An unterdurchschnittlichen 10 (Köttewitz) bis 22 Tagen (Zinnwald) trat Frost auf. Dauerfrost meldete nur Zinnwald. Das aber gleich 14-mal.

An rekordnahen 24 Tagen war um Dohna Niederschlag messbar. In Zinnwald nur an 20 Tagen. Die Niederschläge waren aber nicht besonders stark. Die Monatssumme lag in Dohna bei 31,8 mm, was 78 Prozent des Mittelwerts darstellt. In Zinnwald waren es 70,8 mm und 81 Prozent.

Tage mit Schneedecke wurden sieben in Dohna und bis zu 14 in Zinnwald beobachtet. Hier wurden zehn Skitage mit einer Schneehöhe von über zehn Zentimetern verbucht. Die Sonne zeigte sich lediglich an 13 Tagen und in der Summe nur zu 60 Prozent vom Soll. Ein Trend der nun zum 3. Mal anhält, ebenso wie die hohe Bedeckung durch Wolken. Der Böhmische Nebel in Zinnwald entwickelte sich an 26 Tagen. Die Vegetation machte zuletzt 2007 solch einen Sprung wie in diesem Januar. Die Böden und Fließgewässer waren zum Monatsende gut gesättigt bzw. gefüllt.

Sebastian Wetzel und Norbert Märcz gehören dem Wetterverein Zinnwald-Georgenfeld an.