SZ + Freital
Merken

Nach Bauende auf A4: Lkw-Verbot für Wilsdruff wird aufgehoben

Das Landratsamt Pirna hat die Lkw-Beschränkung auf der Staatsstraße S36 und die Tempo-30-Zonen aufgehoben - aber nicht komplett. Was wo gilt.

Von Maik Brückner
 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Heute freie Fahrt: In den letzten Monaten staute sich der Verkehr allerdings oft rund die Gaststätte Amtshof in Wilsdruff.
Heute freie Fahrt: In den letzten Monaten staute sich der Verkehr allerdings oft rund die Gaststätte Amtshof in Wilsdruff. © Karl-Ludwig Oberthür

Gute Nachrichten für Autofahrer in Wilsdruff. Das Landratsamt in Pirna hat die Tempo-30-Beschränkungen in Limbach und in Wilsdruff auf der Nossener Straße und der Wielandstraße aufgehoben. Mit einer Ausnahme: "Im Bereich vor der Grundschule Wilsdruff gilt die Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h nun dauerhaft von Montag bis Freitag, jeweils von 6 bis 18 Uhr", teilt Kreissprecherin Karin Kerber auf Anfrage von Sächsische.de mit.

Grund für die Änderung ist das Ende der Bauarbeiten auf der Autobahn A4. Dort kam es während der Bauphase immer wieder zu Unfällen und Staus. Viele Laster versuchten dann, von der A4 abzufahren und auf die Staatsstraße S36 auszuweichen, die durch Limbach und Wilsdruff führt. Das wiederum führte zu teils massiven Staus.

Nach Kritik aus Wilsdruff und Forderungen der Verwaltung verhängte das Landratsamt nicht nur Tempo-30-Zonen, sondern sperrte die Straße auch für den überregionalen Lkw-Verkehr. Diese Beschränkung wurde ebenfalls aufgehoben. Die entsprechenden Verbotsschilder wurden entfernt.

Weitere Arbeiten an der Autobahn A4 in Planung

Schlechte Nachrichten gibt es allerdings für Pendler auf der A4. Die Niederlassung Dresden der Autobahn GmbH hat für 2024 zwei weitere Baumaßnahmen auf der A4 angekündigt. So werden in Fahrtrichtung Chemnitz die Tragschicht und der Oberbau erneuert. Außerdem wird die Anschlussstelle Wilsdruff in Fahrtrichtung Chemnitz umgebaut. "Damit verbunden ist eine Vollsperrung der A4 im Bereich dieser Anschlussstelle", teilt das Landratsamt mit. Dort rechnet man mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen in und um Wilsdruff. Vor allem der Schwerlastverkehr werde auf die S36 ausweichen, um die Gewerbegebiete der Region zu erreichen oder zu verlassen. Entspannen wird sich die Situation erst mit der neuen Ortsumgehung, die noch in Planung ist.

Während in Limbach und an vielen Stellen in Wilsdruff die Tempozonen aufgehoben wurden, bleibt die vor der Grundschule - zumindest montags bis freitags von 6 bis 18 Uhr - bestehen.
Während in Limbach und an vielen Stellen in Wilsdruff die Tempozonen aufgehoben wurden, bleibt die vor der Grundschule - zumindest montags bis freitags von 6 bis 18 Uhr - bestehen. © SZ/mb

Eine erneute Sperrung der S36 für den überregionalen Lkw-Verkehr wird es aus heutiger Sicht aber nicht geben. Denn aus Sicht der Verkehrsbehörde gibt es dort nur dann "erhebliche Verkehrsprobleme", wenn es auf der Richtungsfahrbahn Görlitz zwischen Nossen und Wilsdruff Baustellen gibt. "Aus rechtlicher Sicht" könne der fließende Verkehr auf der S36 nur eingeschränkt werden, "wenn eine erhebliche Verkehrsbelastung und damit eine akute Gefahrenlage besteht", heißt es. Und das sei - Stand heute - nicht zu befürchten.

Im Landratsamt Pirna hat man sich auch mit den möglichen Auswirkungen einer Baustelle in Meißen auf der Staatsstraße S177 beschäftigt. Dort soll im ersten Quartal am sogenannten Ploßenberg gebaut werden. Dazu wird die S177 für den Schwerlastverkehr gesperrt. Sollte diese Maßnahme wie geplant umgesetzt werden, ist nach Einschätzung des Landratsamtes weder aus Richtung Meißen noch von der A4 mit zusätzlichem Lkw-Verkehr zu rechnen. Die Verkehrssituation werde nicht so kritisch sein wie 2023. Ausschließen will man aber nichts.

"Die aktuelle Lage wird von der Verkehrsbehörde permanent beobachtet", versichert Landrat Michael Geisler (CDU). "Sollte erkennbar sein, dass sich die Verkehrssituation erneut zuspitzen sollte, werden wir erforderliche Schritte einleiten." Mit der Stadtverwaltung Wilsdruff und Bürgermeister Ralf Rother (CDU) werde man im Gespräch bleiben, um dann die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen.