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VW Sachsen produziert trotz Chipmangel mehr Autos

Der Autobauer zieht eine positive Bilanz für 2022 und bereitet sich in Dresden und Zwickau auf die Serienfertigung des neuen ID.3 vor.

Von Nora Miethke
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Ein Mitarbeiter montiert den Fahrersitz in einen ID.4 im Werk von Volkswagen in Zwickau.
Ein Mitarbeiter montiert den Fahrersitz in einen ID.4 im Werk von Volkswagen in Zwickau. © dpa

Versorgungsengpässe bei Elektronikteilen haben zumindest Volkswagen (VW) Sachsen im abgelaufenen Geschäftsjahr offenbar nicht so stark zugesetzt. Im Werk Zwickau wurden 218.000 vollelektrische Fahrzeuge produziert – 38.000 mehr als im Jahr zuvor, teilte VW Sachsen am Freitag mit. „Der Dank gilt dem ganzen Team, dass die großen Herausforderungen durch die Auswirkungen von drei fast parallelen Krisen – dem strukturellen Halbleiterengpass, der Covid-Pandemie und dem Krieg in der Ukraine – ausgezeichnet gemeistert hat“, betont Geschäftsführer Robert Janssen.

Derzeit rollen in Zwickau täglich 1.400 E-Autos vom Band, so viele wie noch nie. Im Sommer wird umgebaut, um die Produktion im Herbst weiter steigern zu können. Zum Ausblick auf 2023 sagt Robert Janssen: „Wir haben uns das Ziel gesetzt, das Ergebnis aus 2022 zu übertreffen, auch wenn die Versorgungslage weiter volatil bleibt. Wir rechnen aber mit einer schrittweisen Entspannung in diesem Jahr.“

In der Gläsernen Manufaktur in Dresden sind 2022 rund 6.500 ID.3 gefertigt worden – 2.100 mehr als 2021. Mit 2.740 ausgelieferten Fahrzeugen ist die Gläserne Manufaktur weiter das zweitgrößte nationale Auslieferungszentrum von Volkswagen nach der Wolfsburger Autostadt. Das Motorenwerk Chemnitz hat im vergangenen Jahr etwas über 600.000 Motoren für VW und weitere Konzernmarken wie Skoda, Seat und Audi gebaut. Im Vorjahr waren es noch rund 590.000 Motoren. Für 2023 steht bei Volkwagen Sachsen vor allem der neue ID.3 im Fokus. Die Vorbereitungen in den Werken Zwickau und Dresden laufen auf Hochtouren. Anfang März wird das überarbeitete Modell seine Weltpremiere feiern, im zweiten Quartal beginnt die Serienproduktion.

Insgesamt bekam der VW-Konzern jedoch die Lieferschwierigkeiten und entsprechenden Produktionsprobleme deutlich zu spüren. Die weltweiten Auslieferungen sanken um sieben Prozent auf 8,26 Millionen Fahrzeuge. Das hatte der VW-Konzern am Donnerstag mitgeteilt. Einzige Wachstumsregion war unterm Strich Asien-Pazifik, wenn man dort den wichtigsten Markt China ausnimmt.