Leipzig
Merken

Ehemaliges Quelle-Versandzentrum in Leipzig wird verkauft

Von Hessen nach Hamburg: Eine der größten Gewerbeimmobilien Leipzigs mit dem Hauptmieter Amazon wird verkauft und umgebaut. Die finanzierende Bank sitzt in Stuttgart.

Von Ulrich Wolf
 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Das ehemalige Versandzentrum von Quelle in Leipzig bekommt einen neuen Eigentümer.
Das ehemalige Versandzentrum von Quelle in Leipzig bekommt einen neuen Eigentümer. © Landesbank Baden-Württemberg

Leipzig/Stuttgart/Hamburg. Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) finanziert den Verkauf des ehemaligen Quelle-Versandzentrums in Leipzig mit 60 Millionen Euro. Das teilte das Geldhaus am Mittwoch in Stuttgart mit.

Erwerber der Immobilie mit der Bezeichnung Logpark ist der Hamburger Immobilienkonzern HIH Real Estate. Der teilte ebenfalls am Mittwoch mit, man werde in dem Areal vier Gebäude abreißen und durch zwei Neubauten ersetzen. Diese sollen 2025 fertig sein. HIH erhält nunmehr eine Nutzfläche, die in etwa der Größe von 23 Fußballfeldern entspricht.

Der bekannteste Mieter in dem Areal ist der Onlinehändler Amazon, der dort ein Auslieferungslager betreibt. HIH stemmt eigenständig Projekte wie der Neubau des Zalando-Hauptquartiers in Berlin. Es verwaltet jedoch auch große Immobilien, kauft und verkauft sie, um daraus für Großkunden wie Finanzinvestoren Kapital zu schlagen.

Verkäufer Demire hat auch Objekte in Dresden und Zittau

Verkäufer ist die im hessischen Langen beheimatete Deutsche Mittelstand Real Estate AG (Demire). Demire gehören neben dem Logpark noch zwei weitere Objekte in Leipzig. Ferner ist der Gesellschaft in Sachsen noch Eigentümerin des Zittauer Einkaufszentrums an der Hochwaldstraße mit Mietern wie Rewe, Toom und Deichmann sowie von je zwei Objekten in Dresden und Chemnitz.

Das ehemalige Quelle-Versandzentrum entstand 1992 und war 2015 von Demire erworben worden. Sieben Jahre später, im Dezember 2022, war schon einmal von einem Verkauf die Rede: 121 Millionen Euro sollte das bringen. Im Sommer 2023 hieß es dann, der Käufer habe einen Rückzieher gemacht.

Im Dezember 2022 war der in der Branche bekannte Immobilien-Jurist und Rechtsprofessor Alexander Goepfert in den Demire-Vorstand geholt worden. Am heutigen Mittwoch teilte die Gesellschaft jedoch mit, diese Bestellung werde "mit sofortiger Wirkung widerrufen". Im März war bekannt geworden, dass Demire gemeinsam mit Gläubiger an der Restrukturierung einer Anleihe arbeitet. Zudem wurden zum Jahresende 2023 sämtliche Demire-Immobilien neu bewertet: mit einem voraussichtlichen Abschlag von etwa 140 Millionen Euro.