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Kläger Group baut Energiepark in Hartha

Auf einem Teil des Areals der ehemaligen Hausschuhwerke entsteht in den nächsten Wochen eine Photovoltaikanlage. Was die Kläger Group in Hartha damit erreichen will.

Von Sylvia Jentzsch
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Der geschäftsführende Gesellschafter der Kläger Group Kristian Kläger (Mitte) beim Spatenstich für den Energiepark in Hartha unter anderem mit Bürgermeister Ronald Kunze, Mitarbeitern und Partnern.
Der geschäftsführende Gesellschafter der Kläger Group Kristian Kläger (Mitte) beim Spatenstich für den Energiepark in Hartha unter anderem mit Bürgermeister Ronald Kunze, Mitarbeitern und Partnern. © SZ/DIetmar Thomas

Hartha. Sie nutzen die aktuelle Energiepreis-Herausforderung als Chance, sich zukunftsfähig und umweltbewusst aufzustellen – die Kläger Group, zu der auch Kläger SPC an der Sonnenstraße in Hartha gehört.

„Wir wollen auf eine nachhaltige und grüne Zukunft zusteuern“, sagte Kristian Kläger, CEO und geschäftsführender Gesellschafter der Kläger Plastik GmbH und der Kläger SPC GmbH & Co. KG.

Investitionssumme von 1,75 Millionen Euro

Der Energiepark in Hartha ist mit einer Investitionssumme in Höhe von etwa 1,75 Millionen Euro das bisher größte Projekt in der Firmengeschichte der gesamten Kläger Group.

Kristian Kläger hielt am Dienstag eine sehr emotionale Rede, die zeigte, dass ihm der Standort in Hartha am Herzen liegt. Er bezeichnete ihn als einen immens wichtigen Firmensitz.

Durch die Investition in erneuerbare Energiequellen strebt die Kläger Group nicht nur eine Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks an. Sie setzt damit auch ein Zeichen für die Erhaltung der mehr als 100 Arbeitsplätze am Standort Hartha.

Mit dem Energiepark wird die Wettbewerbsfähigkeit erhöht, das Unternehmen unabhängiger von der Strombörse. Dauerhaft werden durch die künftige Photovoltaikanlage 25 bis 30 Prozent des Energiebedarfs des Unternehmens gedeckt. Laut Kristian Kläger soll das Unternehmen weiter wachsen – auch personell.

Einer Familientradition folgend, wurde ein Solarmodul durch Kristian Kläger mit Sekt „getauft“.
Einer Familientradition folgend, wurde ein Solarmodul durch Kristian Kläger mit Sekt „getauft“. © SZ/DIetmar Thomas

Da die Anlage aus verschiedenen Gründen nicht auf dem Dach des Unternehmens installiert werden kann, wird diese nun auf der mehr als 10.000 Quadratmetern großen Fläche neben Kläger SPC entstehen.

Das Areal wurde bereits begradigt, befestigt und eingezäunt. Mit dem Aufbau der Modulsysteme soll Ende Oktober begonnen, die Anlage bis Ende des Jahres fertiggestellt werden. Parallel dazu laufen die Arbeiten für das Speichersystem.

Module mit Gesamtleistung von 1,5 Megawatt-Peak

Die etwa 2.500 Module, die jeweils eine Größe von 2,40 mal 1,30 Meter haben, besitzen eine Gesamtleistung von 1,5 Megawatt-Peak und werden nach Osten und nach Westen ausgerichtet sein.

„So können wir bereits am frühen Morgen und am Abend die gewonnene Energie sehr lange nutzen“, erklärte Michéle Rascher, CEO von Timeless Planet. Die Firma bietet ein Energiesystem an, zu dem sowohl die Solaranlage als auch die Speichertechnologie gehören.

„Die Energie soll dann zur Verfügung stehen, wenn sie benötigt wird. Sie wird entweder sofort genutzt, gespeichert oder an den Netzbetreiber verkauft“, sagte Rascher. Dadurch entstehe auch ein neuer Geschäftszweig, ein weiteres Standbein für das Unternehmen, ergänzte Kristian Kläger.

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Er habe bei diesem Projekt ein gutes Bauchgefühl. Der Geschäftsführer lobte die gute Zusammenarbeit mit Bürgermeister Ronald Kunze (parteilos) und Bauamtsleiter Ronald Fischer.

Planer Maik Schröder habe die letzten Hürden für den Bau aus dem Weg geräumt und mit Timeless Planet habe die Kläger Group einen guten Partner gewonnen. „Doch alles funktioniert nur, wenn die Leute aus den eigenen Reihen mitziehen“, sagte Kristian Kläger.

Er sehe die Errichtung des Energieparks als Zeichen, Statement und Symbol für die Zukunft. „Ich habe drei Kinder. Denen will ich eine gute Welt, ein gutes Klima hinterlassen“, so der Geschäftsführer.

Immerhin wird durch den Energiepark eine CO2-Emission von 700.000 Kilogramm im Jahr vermieden. 70.000 Bäume würden pro Jahr benötigt, um diesen Wert zu kompensieren, erklärte Michéle Rascher.

„Wir sind überzeugt, dass dieser Schritt uns dabei helfen wird, den Herausforderungen der Zukunft innovativ zu begegnen“, sagte Kristian Kläger.

Unternehmensvision ist Vorreiterrolle

„Unsere Unternehmensvision sieht vor, auch in den kommenden Jahren eine Vorreiterrolle in der nachhaltigen Produktion von Hochleistungs-Kunststoffen einzunehmen.“

Die Kläger Plastik GmbH, die Kläger SPC GmbH & Co. KG und die Vema GmbH & Co. KG bilden zusammen die Kläger Group. Der in dritter Generation familiengeführte Unternehmensverbund wurde im Jahr 1949 gegründet.

Der Firmenhauptsitz ist im bayrischen Neusäß bei Augsburg. Die Kläger Plastik GmbH ist seit 1991 am Standort an der Sonnenstraße. Im vorigen Jahr wurde aus der Harthaer Tochterfirma die Kläger Smart Performance Components (SPC).

Am Standort entstehen anspruchsvolle technische Präzisionsteile aus Hochleistungs-Kunststoffen wie PPS. Größter Kunde ist Pierburg Pump Technology Hartha als unmittelbares Nachbarunternehmen.