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Städte planen Winter ohne besondere Sparmaßnahmen

Energie soll in der kalten Jahreszeit in diesem Jahr nicht knapp werden. Die Speicher seien schon gut gefüllt, heißt es. Zudem wurde in den vergangenen Monaten in eine effizientere Technik investiert.

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Abgesenkte Zimmertemperatur zum Energiesparen? Soll es dieses Jahr in Sachsens Behörden nicht geben.
Abgesenkte Zimmertemperatur zum Energiesparen? Soll es dieses Jahr in Sachsens Behörden nicht geben. © Hauke-Christian Dittrich/dpa

Dresden. Eine abgesenkte Zimmertemperatur in Büroräumen oder kälteres Wasser in öffentlichen Schwimmbädern: In diesem Jahr soll es das nicht geben. Die Kommunen in Sachsen wollen ohne besondere Energiesparaktionen durch die kalte Jahreszeit kommen, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab. Dazu gebe es momentan "keine Erwägungen", hieß es bei der Stadt Dresden.

Viele Städte haben in den vergangenen Monaten zudem in Energietechnik investiert. Laut dem Energieversorger Sachsen Energie sind im kommenden Winter keine Versorgungsengpässe zu erwarten.

"Vor dem Hintergrund gefüllter Gasspeicher sowie einer schwachen deutsch-europäischen und asiatischen Konjunktur ist die Gasmarktlage derzeit als stabil zu bewerten", sagte die Sprecherin des Energieversorgers Sachsen Energie, Nora Weinhold. Allerdings sei das Preisniveau deutlich höher als vor der Krise.

Dennoch sei der bewusste Umgang mit Energie weiterhin wichtig, betonte Weinhold. Die Anlagen in den Kraftwerken der Sachsen Energie gingen mit frisch gewarteter Technik in den Winter. "Mit dieser Vorsorge können wir Ausfallwahrscheinlichkeiten so gering wie möglich halten."

Sauna-Saison beginnt in Dresdner Bädern - samt Photovoltaik-Anlage

Von Seiten der Landeshauptstadt Dresden seien derzeit noch keine Einschränkungen oder erneute Einsparprojekte geplant, sagte eine Stadtsprecherin. Der Herbst und der Winter des vergangenen Jahres seien ausgewertet worden. Die Stadt bemühe sich weiter um mehr Energieeffizienz.

So sei etwa an 13 Schulen des DDR-Typenschulbaus "Dresden" die Heizung weiter optimiert worden. Das habe dort Einsparungen beim Wärmeverbrauch von etwa 20 Prozent ergeben. Zudem seien in vielen Gebäuden die Beleuchtungsanlagen auf LED-Technik umgerüstet oder Photovoltaik-Anlagen auf Dächern installiert worden.

In Dresdner Bädern hat die Sauna-Saison begonnen. "Stand heute blicken wir optimistisch auf das Winterhalbjahr", sagte Bäder-Sprecher Lars Kühl. In den vergangenen Wochen sei eine Photovoltaik-Anlage auf den Dächern des Neubaus und der Sprunghalle im Schwimmsportkomplex am Freiberger Platz installiert worden. "Den erzeugten Strom setzen wir dann für unseren Eigenbedarf ein."

"Ob Einschränkungen notwendig sein werden, ist witterungsabhängig und den damit verbundenen Gasfüllständen", sagte eine Stadtsprecherin in Chemnitz. Die Stadt habe energetische Maßnahmen vorgezogen, von denen sie sich besonders gut Einspareffekte erhoffe wie etwa der Installation von Photovoltaik-Anlagen, der Modernisierung der Straßenbeleuchtung, die Umrüstung auf Fernwärme- und Biomasseanlagen.

Besondere Sparmaßnahmen wie im vergangenen Jahr an öffentlichen Gebäuden, der Einschränkungen bei Zimmertemperaturen in Räumen der Stadtverwaltung oder der Wassertemperatur von Schwimmbecken seien angesichts der aktuellen Speicherstände nicht geplant.

Görlitz erhofft sich mehr Energiesparen durch LED-Beleuchtung

Für die öffentlichen Gebäude in Leipzig sind laut Stadt die Heizungskessel weiter erneuert worden. Aktuell würden Heizungsanlagen der Gebäude mit Erdgas optimiert. Die Beleuchtungen seien auf LED umgestellt worden.

In Zwickau werden unter anderem zwei Feuerwehrgerätehäuser, Teile des Verwaltungszentrums, des Sportstättenbetriebes und der Straßenbeleuchtung auf LED-Beleuchtung umgestellt. In der Nicolaischule sei die Heizungsanlage optimiert worden und die Freiwillige Feuerwehr Oberrothenbach habe eine neue Wärmeerzeugungsanlage erhalten, hieß es.

In der Kita Sachsenring sei ein neuer Wärmeerzeuger eingebaut worden und in zwei weiteren Kitas werde aktuell die Wärmeerzeugungsanlage ausgetauscht. Bei den Sportstätten werden die Heizungsregelungen angepasst.

Durch eine weitere Modernisierung der Straßenbeleuchtung erhofft sich die Stadt Görlitz weitere Energiespareffekte. "Es wurden konventionelle Bestandsleuchten auf LED umgerüstet, alte und nicht mehr benötigte Lichtpunkte wurden zurückgebaut", sagte eine Sprecherin.

Aus Sicherheitsgründen soll jedoch die öffentliche Straßenbeleuchtung nicht noch zusätzlich abgeschaltet werden. Bei der Sanierung oder dem Neubau kommunaler Gebäude werde auf die Versorgung mit regenerativer Energie oder Fernwärme geachtet wie etwa bei der Kita "Wirbelwind" oder einem Neubau für die Freiwillige Feuerwehr. (dpa)