"Wir müssen noch einmal umrücken", sagte Lars Reichelt aus der Region Meißen zu seiner Frau. "Der Kirschbaum wirft einen Schatten." Und Schatten ist ein großes Problem bei Solaranlagen. Es genügt ein verschattetes Eckchen auf dem Solarmodul und sofort regelt die Anlage ihre Stromproduktion herunter.
Dass er den Kirschbaum am liebsten gleich umsägen würde, behält Solarfan Reichelt lieber für sich. Er sucht dann doch lieber - um des ehelichen Friedens willen - nach einem anderen Standort für seine zwei Module des neuen Balkonkraftwerkes.
Familiäre Diskussionen wie diese werden jetzt öfters geführt. Die günstigen Stecker-Solargeräte (ab ca. 650 Euro mit Wechselrichter und Halterung) benötigen für den Anschluss keinen Elektriker und sind deshalb sehr gefragt. Einfach zusammenstecken und mit dem heimischen WLAN verbinden. Und los geht es mit dem Stromproduzieren. Laut Verbraucherzentrale können mit so einer Anlage 350 Kilowattstunden im Jahr für den Eigenverbrauch hergestellt werden.
Das entspricht etwa dem Jahresverbrauch des Kühlschranks und der Waschmaschine zusammen. Nicht verbrauchter Strom fließt aber einfach ins Netz des Energielieferanten ab. Um das zu verhindern, bietet sich ein Batteriespeicher an, der aktuell aber noch recht teuer ist.