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Globalfoundries hilft Infineon zu wachsen

Die beiden Chipriesen Globalfoundries und Infineon mit Fabriken in Dresden schließen einen mehrjährigen Liefervertrag ab mit Schwerpunkt auf Automotive-Mikrocontroller.

Von Nora Miethke
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Ein Mitarbeiter des Chip-Herstellers Globalfoundries hält am Rande einer Pressekonferenz zur Bilanz auf dem sächsischen Ausbildungsmarkt einen Wafer. Der US-Chiphersteller hat mit Infineon einen neuen Liefervertrag geschlossen.
Ein Mitarbeiter des Chip-Herstellers Globalfoundries hält am Rande einer Pressekonferenz zur Bilanz auf dem sächsischen Ausbildungsmarkt einen Wafer. Der US-Chiphersteller hat mit Infineon einen neuen Liefervertrag geschlossen. © Sebastian Kahnert/dpa

Auch wenn die Infineon Technologies AG einer der Partner ist, mit denen TSMC seine erste europäische Fabrik in Dresden aufbauen will, geht die Zusammenarbeit mit Globalfoundries weiter. Beide Halbleiterunternehmen verkündeten am Montag mit, einen neuen mehrjährigen Liefervertrag abgeschlossen zu haben. GF wird für Infineon Mikrocontroller in 40-Nanometer-Technologie für die Automobilindustrie fertigen sowie Power-Management- und Konnektivitätslösungen. "Die zusätzlichen Kapazitäten werden dazu beitragen, das Wachstum von Infineon in den Jahren 2024 bis 2030 weiter abzusichern", heißt es in der Mitteilung. Beim Mikrocontroller sind Speicher und Mikroprozessor auf einem Chip integriert.

Zum Hintergrund: Der weltgrößte Auftragsfertiger aus Taiwan, TSMC, und der US-Chipriese sind starke Konkurrenten. Globalfoundries mit einem Standort in Dresden fühlt sich wegen der geplanten Fabrik in unmittelbarer Nachbarschaft schwer benachteiligt. TSMC hat dazu mit den drei GF-Kunden Infineon, NXP und Bosch ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet. Die Investitionssumme liegt bei zehn Milliarden Euro, davon soll die Hälfte als Subventionen vom Staat kommen. Die Amerikaner hatten im vergangenen August angekündigt, eine offizielle Beschwerde bei der EU zu erwägen.

Infineon und GF arbeiten seit 2013 gemeinsam an der Entwicklung differenzierter Halbleitertechnologien und -produkte für die Bereiche Automotive, Industrie und Sicherheit. Im Mittelpunkt dieser Zusammenarbeit steht eine nach eigenen Angaben hochzuverlässige Speichertechnologie, die sich für anspruchsvolle Automobilanwendungen rund um vernetztes, autonomes Fahren eignet und gleichzeitig die strengen Sicherheitsanforderungen für Fahrzeugsysteme der nächsten Generation erfüllt. „Mit dieser langfristigen Vereinbarung baut Infineon sein Angebot an Halbleiterlösungen weiter aus, die die Dekarbonisierung und Digitalisierung vorantreiben“, sagt Rutger Wijburg, Vorstandsmitglied von Infineon.

Aus Sicht von GF unterstreiche die Ankündigung Infineons Bedeutung als langfristigen Schlüsselkunden in Europa. „Unsere Zusammenarbeit mit Infineon auf zwei Kontinenten befördert Differenzierung und Innovation in der Automobilindustrie, und unsere langfristige Vereinbarung verschafft Infineon zusätzliche Produktionskapazitäten für eine stabilere Lieferkette“ ,sagt Niels Anderskouv, Chief Business Officer von GF.

Globalfoundries und Infineon beschäftigen jeweils über 3.000 Menschen in Dresden.