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Handelskette Real meldet Insolvenz an

Der einstige Handelsriese Real hat massive Geldprobleme. Nun will der Eigentümer die Kette sanieren. Betroffen sind auch die Märkte in Heidenau und Riesa.

Von Ulrich Wolf
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Der Markt "Mein Real" in Heidenau ist nur noch einer von zweien der Handelskette in Sachsen.
Der Markt "Mein Real" in Heidenau ist nur noch einer von zweien der Handelskette in Sachsen. © Daniel Förster

Mönchengladbach/Dresden. Der Handelskette Real geht das Geld aus. Man habe am Freitag einen Insolvenzantrag gestellt, teilte das Unternehmen am Konzernsitz in Mönchengladbach mit. Das Verfahren solle in Eigenverwaltung ablaufen. Dadurch könnten der Geschäftsbetrieb weiterlaufen "und gleichzeitig Verhandlungen mit Wettbewerbern über die mögliche Übernahme" der Real-Standorte geführt werden.

Die Kette "Mein Real" hat in Sachsen nur noch Supermärkte in Heidenau und Riesa. Insgesamt listet das Unternehmen auf seiner Internetseite 62 Filialen in Deutschland auf. Die Zahl der Beschäftigten wird mit 5.000 angegeben.

Bei der Insolvenz in Eigenverwaltung hat die bisherige Geschäftsführung zunächst weiter das Sagen. Dem vorläufig eingesetzten Insolvenzverwalter, dem Sachverwalter, ist sie allerdings berichtspflichtig, im Gegensatz zum Regelverfahren hat der somit nicht die alleinige Kontrolle.

Das Real-Management beteuerte, man werde "alle Anstrengungen zur Restrukturierung gemeinsam mit einem Sachwalter unternehmen". Ziel sei es, möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten.

Der Metro-Konzern hatte 2020 seine damalige Tochter Real GmbH mit 276 Märkten an den russischen Finanzinvestor SCP verkauft. Von diesen Märkten verkaufte die in London ansässige Investmentgesellschaft bis Juni 2022 rund 160 Standorte an neue Betreiber wie Kaufland, Globus, Edeka und Rewe. Andere wurden geschlossen.

Es verblieben 62 Märkte, die zwar zwischenzeitlich verkauft, im Mai 2023 von SCP aber wieder zurückerworben wurden. Real-Chef Bojan Luncer teilte mit, es sei jedoch nicht gelungen, die "zuvor getroffene fehlgeleitete operative Managemententscheidungen (...) schnell genug" zu korrigieren.