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Korch steigt bei Schwarzwälder Schinkenproduzenten ein

Auch nach dem Zusammenschluss der beiden Hersteller-Marken "Original Radeberger" und "Hermann Wein" sollen alle 680 Arbeitsplätze erhalten bleiben.

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Schwarzwälder Schinken aus der Genussmanufaktur Hermann Wein. Die Radeberger Fleisch- und Wurstwaren Korch GmbH beteiligt sich an der Hermann Wein Gruppe.
Schwarzwälder Schinken aus der Genussmanufaktur Hermann Wein. Die Radeberger Fleisch- und Wurstwaren Korch GmbH beteiligt sich an der Hermann Wein Gruppe. © PR

Spannende Neuigkeiten aus der sächsischen Fleischwirtschaft. Die zwei Traditionsmarken "Original Radeberger" und "Hermann Wein" wollen die Zukunft gemeinsam meistern. Rückwirkend zum 1. Januar 2023 beteiligt sich die Radeberger Fleisch- und Wurstwaren Korch GmbH an der Hermann Wein Gruppe. Mit dem Zusammenschluss der beiden mittelständisch geprägten Schinken-Produzenten setze sich der Konsolidierungstrend in der Fleischbranche fort, teilte das Unternehmen am Montag mit. Während sich die Marke Original Radeberger Premium Lachsschinken insbesondere in Ostdeutschland hoher Beliebtheit erfreut, ist die Herrmann Wein Gruppe mit ihrem Schwarzwälder Schinken Marktführer in Deutschland.

Finanziert wird die Fusion durch Rieker Investment, ein Schweizer Family Office. Dieses ist vergangenes Jahr bei der Korch GmbH mehrheitlich eingestiegen und investiert nun auch in die Hermann Wein GmbH. Über die Höhe der Transaktion wurde unter allen Beteiligten Stillschweigen vereinbart. Auch nach dem Zusammenschluss der beiden Schinken-Spezialisten sollen alle Arbeitsplätze erhalten bleiben, heißt es in der Mitteilung. Für die insgesamt 680 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ändert sich nach eigenen Angaben nichts. Die Produktionen laufen gewohnt weiter. Die Beteiligung tritt nach Abschluss der kartellrechtlichen Prüfung in Kraft.

Als Hauptgrund für die Fusion wird der zunehmende Kostendruck in der Fleisch- und Wurstbranche genannt. Die Hersteller würden sich in einer „Sandwich-Position“ zwischen Lieferanten und Handelsketten befinden. Neben den gestiegenen Personalkosten belasten auch die hohen Preise für Rohstoffe, Energie, Verpackungen und Logistik die Unternehmen stark. „Nur durch eine Zusammenlegung von Ressourcen, Wissen und Einkaufsvolumen können mittelständische Schinken- und Wurst-Produzenten ihre Synergien nutzen und die Effizienz steigern, um weiterhin am Markt bestehen zu können. Wir legen daher nun unseren Fokus auf eine Optimierung der Produktionsprozesse und den kompletten Einkauf“, erklärt Felix Alber, Gesellschafter und Geschäftsführer der Korch GmbH, die zukünftige Strategie der Gruppe. So sollen künftig gemeinsam Rohstoffe, Verpackungsmaterial und Technik beschafft werden, aber auch Vertriebsressourcen zusammen genutzt werden. Die konkrete gemeinsame Strategie werde sich erst in den nächsten Wochen und Monaten entwickeln, hieß es auf Nachfrage von sächsische.de.

Korch beschäftigt 350 Menschen, davon 200 am Produktionsbetrieb in Radeberg und 150 in den 18 ostsächsischen Fachfleischerei-Filialen.

Enkel des Firmengründers bleibt im Unternehmen

Schinken hat bei der Familie Wein Tradition. Seit 1966 werden in der Genussmanufaktur Wein im kleinen Ort Freudenstadt-Musbach, mitten im Schwarzwald Schinken-Spezialitäten hergestellt. Im Bereich Schwarzwälder Schinken ist die Hermann Wein GmbH & Co. KG mit jährlich drei Millionen Schinken deutscher Marktführer. Am Standort in Musbach arbeiten rund 330 Mitarbeiter. Andreas Hofer, der Enkel des Firmengründers, bleibt der Hermann Wein GmbH & Co. KG als geschäftsführender Gesellschafter erhalten. „Wir freuen uns über die Aufnahme in die Rieker Investment Familie, weil sich uns dadurch neue Entwicklungsmöglichkeiten ergeben und wir langfristig solide aufgestellt sind", blickt er optimistisch in die Zukunft. (SZ/nm)