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Das sind die neuen Astronauten für Europa

Europa hatte eine Bewerbungsrunde fürs All gestartet. 22.500 Europäer wollten Astronaut werden. Für fünf von ihnen wird nun ein Traum wahr. Zwölf können noch hoffen. Auch zwei Deutsche.

Von Stephan Schön
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Die internationale Raumstation wird das erste Ziel für die neuen Astronauten-Schüler der europäischen Raumfahrt sein. Danach wartet auf sie der Mond.
Die internationale Raumstation wird das erste Ziel für die neuen Astronauten-Schüler der europäischen Raumfahrt sein. Danach wartet auf sie der Mond. © Nasa

Eine Zitterpartie ist zu Ende. Das war der schlimmste Nervenkrimi ihres Lebens. So werden es die neu ausgewählten europäischen Astronauten später berichten. Bis zuletzt wusste von ihnen niemand, wer von den verbliebenen 17 Bewerbern, darunter acht Frauen, letztlich ausgewählt worden war.

Seit Mittwochnachmittag steht nun fest: Weitere fünf Europäer werden ins All fliegen. Nur wann, das ist noch völlig offen. Ein deutscher Astronaut ist allerdings nicht dabei. Aber weitere zwölf haben eine gute Chance auf einen Flug. Diese zwölf sind die neue Astronautenreserve der Esa, der europäischen Raumfahrtagentur. Und hier dabei sind zwei deutsche Astronautinnen. Auch sie bekommen eine Grundausbildung. Und ihnen werden Jobs bei der Esa angeboten. Mit viel Glück gibt es für den einen oder die andere dann doch noch ein Flugticket.

22.523 Europäer hatten sich 2021 für die Astronautenausbildung beworben. Damals, 2009 bei der vorangehenden Astronautenklasse der Esa, waren es etwa nur etwa 9.000 Bewerber. Dort erfolgreich dabei waren der Deutsche Geophysiker Alexander Gerst und der Werkstoffwissenschaftler Matthias Maurer. Beide waren inzwischen schon auf der Internationalen Raumstation. Und beide hoffen demnächst auch zum Mond fliegen zu können. Während die Neuen dann in den kommenden Jahren noch in der Ausbildung sind und ihre ersten Erfahrungen im All erst sammeln, besteht tatsächlich die Mond-Chance für Gerst und Maurer.

17 von 22.523 Bewerbern haben es geschafft. Sie sind die neuen Astronauten für Europa. Allerdings zwölf von ihnen sitzen derzeit noch auf der Reservebank.
17 von 22.523 Bewerbern haben es geschafft. Sie sind die neuen Astronauten für Europa. Allerdings zwölf von ihnen sitzen derzeit noch auf der Reservebank. © Esa-TV

3.695 Bewerber für die neue Astronautenklasse gab es aus Deutschland. 2.660 Bewerber und 1.035 Bewerberinnen. Nur aus Frankreich gab es mehr. 194 deutsche Astronautenbewerber schafften es bis in die Runde eins und zwei. Zwei Astronautinnen haben als Reserve noch die Chance auf einen Flug. Auch Matthias Maurer war einst Reserve und wurde letztlich nachnominiert.

Diesmal erstmals in der Reserve mit dabei ist auch ein Kandidat mit Behinderung. Das war gesondert ausgeschrieben worden. 257 hatten sich beworben.

Mindestens zwei Jahre wird die Grundausbildung nun gehen. Und da sich nun auch Europa auf dem Raumfahrtgipfel der Esa dazu durchgerungen hat, die Internationale Raumstation bis 2030 mitzufinanzieren, wird dies dann wohl der erste Weltraumeinsatz für diese neuen Astronauten sein. Für die Reserveastronauten heißt es indes warten und hoffen.

Europa wird sich auch am Mondprogramm der Nasa perspektivisch weiter beteiligen, auch das wurde jetzt in Paris auf dem Esa-Gipfel beschlossen. Und genau das bietet die Chance, das bringt die Tickets für europäische Astronauten zu Mond. Es ist die große Chance für Alexander Gerst und Matthias Maurer.