Dresden. Mehr als ein Drittel der Menschen in Sachsen plant das von der Bundesregierung beschlossene 9-Euro-Ticket nutzen zu wollen. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage von Sächsische.de mit den Meinungsforschern von Civey hervor.

Die Zahlen stammen aus einer bundesweiten Befragung, an der in dieser Woche mehr als 5.000 Menschen teilgenommen haben. Für Sachsen ergibt sich auf die Frage, ob man das vergünstigte Monatsticket nutzen wolle, exakt dieses Stimmungsbild: 40 Prozent sagen "Ja", 50 geben die Antwort "Nein" und 10 Prozent sind sich noch nicht sicher.

Mit ihrer Haltung weichen die Sachsen nur leicht vom Bundestrend ab. Demzufolge wollen nur 38 Prozent der Bundesbürger das 9-Euro-Ticket nutzen und mehr als die Hälfte der Befragten (53 Prozent) nicht. Die von Sächsische.de und Civey durchgeführte Umfrage deckt sich damit auch mit dem Ergebnis einer ebenfalls in dieser Woche durchgeführten Studie des Instituts Yougov.

Das 9-Euro-Ticket ist Teil des Entlastungspakets der Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP. Es soll ab Juni drei Monate lang zur Verfügung stehen und im Nah- und Regionalverkehr gelten. Fernzüge oder Fernbusse sind nicht inbegriffen. Ziel ist also weniger das Ermöglichen kostengünstiger Urlaubsreisen im Regionalexpress, sondern das Abfedern von Inflationseffekten.

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In Zeiten hoher Spritpreise soll das günstige Ticket aber Pendler außerdem von den Vorzügen des öffentlichen Nahverkehrs überzeugen. Zwei weitere Umfragen von Sächsische.de und Civey, für die ebenfalls je mehr als 5.000 Menschen bundesweit befragt wurden, lassen jedoch daran zweifeln, dass dieser Plan aufgeht.

Nur ein Drittel sieht im 9-Euro-Ticket sinnvollen Autoersatz

Auf die Frage, ob man in dem Ticket eine sinnvolle Möglichkeit sehe, den Autoverkehr zu senken, sagen 38 Prozent der Deutschen "Ja", mehr als die Hälfte (51 Prozent) jedoch "Nein". Ähnlich sehen die Zahlen für Befragte aus Sachsen aus. Hier sieht etwa ein Drittel (34 Prozent) in dem Ticket ein sinnvolles Instrument zur Senkung der Autonutzung.

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Bei der langfristigen Perspektive sieht es noch deutlicher aus: Auf die Frage, ob man auch nach Ende des 9-Euro-Ticket-Zeitraums, also ab September, mehr auf öffentliche Verkehrsmittel ausweichen wolle, sagen zwei Drittel der Sachsen (66 Prozent) "Nein", nur 24 Prozent "Ja". Der bundesweite Vergleich fällt nur marginal anders aus (64 Prozent "Nein", 23 Prozent "Ja").