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Fünf Radtrends von der Messe Eurobike

Ohne Elektronik läuft nicht mehr viel, zeigt die Rad-Messe, die am Mittwoch zuerst fürs Fachpublikum öffnet.

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Das "CS" von Ca Go ist ein Nutzfahrzeug für die Stadt. Es ist wendig, kompakt und bietet zahlreiche Transportmöglichkeiten.
Das "CS" von Ca Go ist ein Nutzfahrzeug für die Stadt. Es ist wendig, kompakt und bietet zahlreiche Transportmöglichkeiten. © pd-f.de | Ca Go

1. Lastenräder handlicher gemacht

Lastenräder sind weiter im Trend und können dank Batterie-Antrieb in Städten ein Auto ersetzen. Nachteil: Oft sind sie groß, wuchtig und schwer. Hersteller machen sie nun leichter und kürzer, etwa beim zierlich wirkenden „Toolbike No O1“ des Schweizer Start-ups Monopole. Das hat einen rechteckigen Stahlrahmen, ein integriertes X35 E-Bike-System von Mahle und einen modularen Gepäckträger. Mit 22 Kilogramm Eigengewicht und 150 Kilogramm zulässiger Gesamtmasse vereine das Rad Größe und Gewicht eines E-Mountainbikes mit der Kapazität eines kompakten Lastenrads.

Auch der Hersteller Riese & Müller geht in diese Richtung: Der „Multitinker“ kombiniert den Stauraum eines Cargobikes mit der Wendigkeit eines kompakten E-Bikes. Auf dem langen Gepäckträger haben bis zu zwei Kinder Platz. Das Rad lässt sich laut Hersteller dank des tiefen Schwerpunkts auch voll beladen problemlos fahren.

2. Premium auch für die Kleinen

Für Kinderräder sind Kunden zunehmend bereit, viel Geld auszugeben. Eine schöne Optik, Formfluss und innen verlegte Kabel breiten sich auch bei Modellen für Kinder aus. Damit sollen sie genauso komfortabel fahren können wie Erwachsene.

In den oberen Klassen werden Preise von 600 bis 700 Euro erreicht, sagt Alexander Giebler vom Pressedienst-Fahrrad. Manche Hersteller gehen gar bis knapp 1000 Euro. Ein Premium-Rad ist das „Supurb BO20“, das Kindern ins Gelände verhelfen soll und eine kindgerechte Geometrie hat. Zur Ausstattung zählen hydraulische Scheibenbremsen mit Griffweiteneinstellung und interne Zugverlegung.

Auch die Ex-Rennradprofis Marcel Kittel und Tony Martin haben in den Markt investiert und mit Li:on Bikes eine Marke für den Nachwuchs gestartet. Die Räder der Serie „Discover“ legen den Fokus auf nachhaltige Produktion und Sichtbarkeits-Features wie reflektierende Rahmen und in den Rahmen integrierte Rücklichter.

3. Ein Rad für alles

Elektrifizierte Gravelbikes sind stark im Kommen. Ein Rad für alles – Straße, Gelände, Arbeitsweg – das wollen Gravelbikes sein, eine Art Rennrad mit breiteren Profilreifen, auch ohne Motor. Das „Colmaro Extreme“ des niederländischen Herstellers Koga etwa soll sich für mehrtägige Touren mit Gepäck und auch fürs Training auf der Straße eignen. Das leichte Alubike verspricht Schnelligkeit und Komfort mit Laufrädern von DT Swiss. Eine schnell zu lösende Halterung soll das Anbringen und Abladen von Gepäck erleichtern.

4. Leichte E-Mountainbikes

E-Mountainbikes sind beliebt, wurden aber immer schwerer: Kunden wünschten sich mehr Reichweite und Leistung, also größere Akkus. Bosch sieht nun den Trend, dass E-Bikes wieder leichter werden dürften. Mit der neuen „Performance Line SX“ wiege der Antrieb bei Bosch nur zwei Kilogramm, ebenso der passende Akku „CompactTube 400“. Das geringere Systemgewicht von vier Kilo sei nicht nur beim Fahren relevant, sondern auch, wenn man das Rad mal tragen muss, in den Keller oder auf den Bahnsteig.“ Zielgruppe seien etwa E-Biker, die mit viel Gepäck unterwegs sind.

Ein E-Mountainbike, das sich anfühlt wie ein normales Geländerad, verspricht Scott mit dem „Lumen 900 eRide“. Es punktet mit schlichter Optik und geringem Gewicht von rund 16 Kilogramm. Das Rad sieht aus wie ein normales Mountainbike. Bei Bedarf gibt aber die Batterie kräftigen Schub und verleiht dem Fahrer geräuschlose Beschleunigung. Dezent verbaut sind Dämpfer, Akku, Display und Kabel.

5. Ausgefeiltes Zubehör

Teure Räder sollten gut gesichert sein. Einen starken Schutz will das Schloss „Granit Super Extreme 2500“ von Abus bieten. Dabei kommt auf Bügel und Schlosskörper ein spezielles Material aus Wolframcarbid zum Einsatz. Laut Hersteller ist das selbst mit einer Akkuflex kaum zu knacken.

Einen nachhaltigen Reifen hat Schwalbe entwickelt: Der „Green Marathon“ wird aus gebrauchten Altreifen hergestellt. Sie werden in Einzelteile zerlegt und der recycelte Industrieruß für neue verwendet.

Mehr Sichtbarkeit für Rennradfahrer verspricht der Scheinwerfer „LightSkin Naca Road“ von Schindelhauer. Dazu wurde die Projektionslinsentechnologie von Autoscheinwerfern übernommen, damit auch schnelle Radler weit sichtbar sind. (dpa)