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Norma erweitert sein Logistikzentrum in Sachsen

Norma will weiter wachsen - auch in Sachsen. Dafür erweitert der Discounter in Rossau sein Logistikzentrum um ein riesiges Kühlhaus.

Von Michael Rothe
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Norma erweitert sein sächsisches Logistikzentrum.
Norma erweitert sein sächsisches Logistikzentrum. © dpa

Rossau. Erste Spatenstiche kennt Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) zur Genüge und nicht nur im eigenen Garten. Am Mittwoch durfte der Premier im Rossauer Gewerbegebiet nahe der Autobahn 4 Hand anlegen. Dort, auf halbem Weg zwischen Dresden und Chemnitz, erweitert der Lebensmitteldiscounter Norma sein sächsisches Logistikzentrum um ein hochmodernes Kühlzentrum.

Der Kapazitätsausbau sei wegen des dynamischen Wachstums notwendig geworden, heißt es von der Handelskette mit Sitz in Nürnberg. Mit der Investition unterstreiche Norma seine Expansionspläne. Seit Eröffnung der Rossauer Niederlassung 1993 habe sich die Zahl der von dort belieferten Filialen auf 110 verdreifacht.

Mit Inbetriebnahme des Logistikzentrums, dem neunten Neubau in jüngster Zeit, sollen zu den gut 60 Beschäftigten rund 20 weitere hinzukommen. Die Investitionssumme verrät Norma nicht. Nach Angaben von Sachsens Staatskanzlei gab es keine Förderung durch den Freistaat.

„Die Investition ist ein starkes Bekenntnis zur Region und ein toller Erfolg für Mittelsachsen“, sagt Regierungschef Kretschmer im Beisein von Norma-Vorstandschef Gerd Köber. Der Bau des Kühlhauses schaffe „einen modernen Logistik-Standort mit wettbewerbsfähigen Arbeitsplätzen und leiste einen wichtigen Beitrag zu regionaler Versorgung und mehr Nachhaltigkeit“.

Laut Niederlassungsleiter Matthias Lehmann soll die gesamte Kältetechnik für die 4.610 Quadratmeter Nutzfläche, etwa die Größe von sechs Handballfeldern, nur mit dem umweltfreundlichen Kältemittel CO2 betrieben werden. Eine Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach decke einen Großteil des Stromverbrauchs durch Sonnenenergie ab. Für das Kühlhaus mit Temperaturen von -24°C, 4°C und einer Frischfleisch-Kühlung von 2°C sei ein halbes Jahr Bauzeit geplant.

Durch den Neubau mit vier Andockstationen könnten gut 150 Filialen in Sachsen, Thüringen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt beliefert werden, heißt es von Norma. Die Kette sei „für die weitere Expansion in Sachsen bestens aufgestellt“, wo sie rund 1.000 Mitarbeitende hat. Im Herbst soll es eine weitere Adresse in Zwickau geben.

Hervorgegangen aus dem vor 100 Jahren gegründeten Filialunternehmen Georg Roth in Fürth, gehört Norma – Kürzel für „Noricum Markt“, lateinische Huldigung an den Firmensitz Nürnberg – zu den führenden Discountern in Deutschland. Einzig im Nordwesten ist er nicht präsent. Nach der Wiedervereinigung 1990 eroberte die Kette auch die damals neuen Bundesländer. Die Website weist in Sachsen 85 Standorte aus, davon 24 im Großraum Dresden.

Mittlerweile betreibt der fränkische Familienkonzern, der sich 2011 in eine Stiftung umgewandelt hat, 1.450 Filialen – darunter in Österreich, Frankreich und Tschechien. Der Discounter bietet neben Waren des täglichen Bedarfs auch Saisonartikel für Haushalt, Freizeit und Familie sowie Reisen und Mobilfunktarife an.