Wirtschaft
Merken

Sachsens größter Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln ist pleite

Die MTL Power Food GmbH in Grimma beschäftigt fast 50 Leute. Nun geht ihr die Kraft aus. Konkurrent Nature Rocket in Dresden ist gar schon K.o.

Von Ulrich Wolf
 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Nahrungsergänzungsmittel sind in der Regel ein gutes Geschäft für Produzenten und Verkäufer (Symbolfoto).
Nahrungsergänzungsmittel sind in der Regel ein gutes Geschäft für Produzenten und Verkäufer (Symbolfoto). © SZ-Archiv/kairospress

Grimma/Dresden. Der größte Betrieb Sachsens beim Vertrieb und der Produktion von Nahrungsergänzungsmitteln ist insolvent. Ein noch vorläufiges Verfahren sei über das Vermögen der MTL Power Food GmbH in Grimma Mitte Juli eingeleitet worden, gab das Amtsgericht Leipzig bekannt. Nach Firmenangaben sind rund 50 Mitarbeiter in dem Unternehmen beschäftigt.

Den veröffentlichen Geschäftszahlen zufolge war zwischen 2019 und 2021 gut eine Million Euro Minus entstanden. Die Verbindlichkeiten beliefen sich auf 1,6 Millionen Euro. In den Jahren zuvor hatte man mit Gewinn gearbeitet.

MTL Power Food war 2007 als Familienunternehmen gegründet und als Speziallieferant von Produkten für Kraftsportler entwickelt worden. Gefördert von EU sowie dem Land Sachsen wuchs die Firma dann schrittweise zu einer Größe im Segment der Nahrungsergänzungsmittel und Sportlernahrung heran. Ihre Kunden sind Fitnessstudios, Personaltrainer, Spa-Betriebe, Influencer, Body- und Internet-Shops, aber auch Apotheken und Gesundheitsdienste. 2019 hatte ein Ehepaar aus Niedersachsen das Unternehmen übernommen.

Bereits endgültig aufgegeben hat die Nature Rocket GmbH, ein Onlinehändler für Vitaminpräparate und Nahrungsergänzungsmittel mit Sitz in Dresden. Das vor acht Jahren gegründete Start-up hatte sich auf Nährstoffe aus Algen spezialisiert. In einem Interview im Jahr 2017 betonte der inzwischen 46 Jahre alte Geschäftsführer und Mitgesellschafter Arne Wade noch, er komme aus der Lebensmitteltechnologiebranche, seine Frau sei Apothekerin. Nun ist die Homepage „vorübergehend nicht erreichbar“. Die Insolvenz läuft bereits seit Anfang Juli, Wade ist von Dresden in den Kanton Luzern in die Schweiz gezogen, die Firma wird liquidiert.