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Kletterwald Kriebstein: Neustart für 2025 geplant

Heiße Sommer und der Befall mit Borkenkäfern haben Bäumen im Kriebsteiner Kletterwald den Todesstoß versetzt. Wie es mit der Touristenattraktion jetzt weitergehen soll.

Von Dirk Westphal
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Im Vorjahr ist bereits mit dem Abbau der ersten Stationen im Kriebsteiner Kletterpark begonnen worden. Demnächst sollen weitere folgen, bevor die verschiedenen Klettersteige des Areals während des Jahres 2024 erneuert werden.
Im Vorjahr ist bereits mit dem Abbau der ersten Stationen im Kriebsteiner Kletterpark begonnen worden. Demnächst sollen weitere folgen, bevor die verschiedenen Klettersteige des Areals während des Jahres 2024 erneuert werden. © SZ/DIetmar Thomas

Kriebstein. Gerodete Bäume, abgebaute, am Boden liegende Geräte. In den Kronen der verwaisten Attraktionen des Kriebsteiner Kletterwaldes sind derzeit nur die Eichhörnchen aktiv.

Die Zwangspause der beliebten Touristenattraktion setzt sich fort, auch wenn demnächst auf das Areal das Leben zurückkehren wird. Denn wie Betreiber Alexander Persigehl bereits im Vorjahr angekündigt hat, wird es weitergehen.

Nachdem der Kletterwald die Corona-Krise relativ unbeschadet überstanden hatte, gab es für Persigehl und seine Mitarbeiter die böse Überraschung.

Massive Schäden im Baumbestand

Wegen massiver Schäden im Baumbestand musste der Kletterwald in der Saison 2023 geschlossen bleiben. Etwa 50 Bäume der Anlage an der Talsperre Kriebstein wiesen extreme Schäden auf.

Der Borkenkäfer hatte, bedingt durch die Hitzeperioden der Vorjahre, leichtes Spiel und ganze Arbeit an den Fichten und Lärchen geleistet.

Derzeit werden keine Kletterer eingewiesen, das ist aber für 2025 wieder geplant.
Derzeit werden keine Kletterer eingewiesen, das ist aber für 2025 wieder geplant. © SZ/DIetmar Thomas

„Die Sicherheit für die Kletterer war nicht mehr gegeben“, erklärt Alexander Persigehl. Im vergangenen Jahr begannen die Ausforst- und Abbauarbeiten im Park, die in den kommenden Wochen und Monaten fortgesetzt werden. Aber nicht nur das.

„Die alte Anlage wird komplett zurückgebaut, um Platz zu schaffen“, sagt Alexander Persigehl. Es werde ein Baumgutachten in Auftrag gegeben, um dann den neuen Park zu planen.

Neubau erfolgt durch Firma

Den Neubau soll eine Firma durchführen. „Wie der Park dann aussieht, wird sich ergeben. Wir planen in etwa in der gleichen Größenordnung wie früher“, sagt Persigehl und verrät, dass sechs verschiedene Klettersteige mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden entstehen sollen.

Gesichert, aber nicht in Betrieb: die Attraktionen des Kletterparks.
Gesichert, aber nicht in Betrieb: die Attraktionen des Kletterparks. © SZ/DIetmar Thomas

„Es kann einer mehr oder weniger werden, das muss man dann sehen“, so der Betreiber des Kletterwaldes. „Es kommt darauf an, welche Bäume noch gefällt werden müssen“, fügt er an.

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Eventuell soll das Areal weiträumiger gestaltet werden, als es bislang der Fall gewesen ist. Mit der Fertigstellung des neuen Kletterparks rechnet Alexander Persigehl im für Herbst. Das bedeutet, dass die Anlage auch in diesem Jahr geschlossen bleibt.

Überlegungen, ob es Sinn macht, den Kletterpark noch einmal an gleicher Stelle zu eröffnen, gab es für den Tourismusunternehmer nicht.

Projekt mit Herzblut

„Wir sind fast 20 Jahre hier, das wirft man nicht einfach weg. Auch weil viel Herzblut und Energie drinsteckt“, sagt Alexander Persigehl, der die Pläne, zusätzlich noch eine Minigolfanlage zu bauen, endgültig verworfen hat.

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„Es geht derzeit wirklich primär darum, den Park wieder aufzubauen“, so der Betreiber und weiter: „Der Standort ist sehr schön und etabliert. Das hat den Ausschlag gegeben, es noch einmal zu probieren, wenn die Rahmenbedingungen stimmen.“

Fördermittel vom Freistaat

Damit diese passen, und diese Attraktion an der Talsperre Kriebstein erhalten bleibt, steuert der Freistaat Sachsen Mittel aus dem Tourismusförderprogramm bei, die dem Unternehmer helfen, die für die Region einzigartige Attraktion wieder herzustellen.

„Wir haben viel kommuniziert, auch betreffs der Fördermittelprogramme, denn ohne wäre das nicht möglich“, sagt die Bürgermeisterin der Gemeinde Kriebstein, Maria Euchler (Freie Wähler).

Auch sie freut sich sehr, dass es weitergeht. Der Kletterwald sei eine riesige Bereicherung für das Freizeitangebot der Gemeinde Kriebstein aber auch die gesamte Region.

Es wird noch ein Jahr dauern ehe Kletterbegeisterte den Park im Kriebstein wieder nutzen können.
Es wird noch ein Jahr dauern ehe Kletterbegeisterte den Park im Kriebstein wieder nutzen können. © SZ/DIetmar Thomas

„Für die Gäste der Jugendherberge Falkenhain war der Besuch des Kletterwaldes bei Klassenfahrten immer ein Magnet“, erklärt das Gemeindeoberhaupt.

„Für das touristische Angebot an der Talsperre ist der Wegfall im vergangenen und diesem Jahr schon eine gewaltige Einbuße.“

Puzzleteil im Tourismuskonzept

Auch die Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Sächsisches Burgen- und Heideland, Sandra Brandt, sieht die geplante Wiederbelebung des Kletterparks sehr positiv.

„Es ist ein Puzzleteil des Tourismus, das speziell junge Menschen und Familien anspricht und zum Gesamterlebnis an der Talsperre Kriebstein neben kulturellen Angeboten beiträgt. Nicht zuletzt da vom Frühjahr bis in den Herbst geklettert werden kann.“

Umso positiver sei es, dass Alexander Persigehl den doch nicht ganz einfachen Neustart wagt. Neben dem Wunsch, dass der Park im kommenden Jahr von den Besuchern positiv angenommen wird, wünscht er sich, dass der Wiederaufbau ohne Probleme vonstattengeht.“

Mehr Regen für den Wald

„Und vor allem, dass die Sommer normal verlaufen und nicht ein Hitzerekord den nächsten bricht. Und ausreichend Regen für den Wald, damit die Bäume nicht wieder geschädigt und für den Borkenkäfer anfällig werden“, sagt Alexander Persigehl und erklärt: „Damit 2025 an der Talsperre wieder geklettert werden kann.“