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Reisetipp Tiroler Zugspitz Arena: Aller guten Dinge sind sieben

Die Tiroler Zugspitz Arena vereint sieben Orte und sieben Skigebiete. Doch auch die Alternativen zur Piste werden beliebter.

Von Katrin Saft
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Jenseits des Pistenrummels: Schneeschuhwandern bei Nacht.
Jenseits des Pistenrummels: Schneeschuhwandern bei Nacht. © C. Jorda/Tourismusverband

Die Dunkelheit hat sich über die Tiroler Alpen gelegt. Stille. Nur ein Ast knackt irgendwo in der Ferne. Vielleicht ein Reh oder gar ein Hirsch? „Jetzt könnt ihr eure Ausrüstung anlegen“, sagt Birgit Standke. Sie ist Bergwanderführerin und an diesem Tag in besonderer Mission unterwegs: mit einer Gruppe Touristen auf Vollmondwanderung abseits der offiziellen Pisten und Wege. Möglich machen das Schneeschuhe, die sich für 14 Euro leihen lassen.

„Die Beine etwas auseinander. Die Füße beim Laufen nicht so hochheben. Das spart Kraft“, sagt sie. „Bergauf und -ab greifen die Krallen.“ Noch braucht es die Stirnlampe, um sich zu orientieren. Der Schnee knirscht im Rhythmus der Schritte. Es wird warm in der Jacke. „Ich empfehle das Zwiebelhautprinzip“, sagt Standke. Plötzlich schiebt sich der Mond hinter der Wolkendecke hervor und gibt den Blick auf unzählige Bergspitzen frei. Ein Hochgefühl macht sich breit. „Ist das dort hinten die Zugspitze?“

In der Tiroler Zugspitz Arena sind aller guten Dinge sieben: Sieben kleine Ferienorte, gleich hinter der bayerischen Grenze, bieten die Wahl zwischen sieben Skigebieten – vom familientauglichen „Zauberteppich“ am Sonnenhang bis zum schneesicheren Zugspitzplatt unterhalb von3.000 Metern. Mit 13.200 Gästebetten werden dort beinahe so viele Urlauber gezählt wie Einwohner.

Höhenloipen sind schneesicher

„Alternativen zum hektischen Rummel auf den Abfahrtspisten erfreuen sich zunehmender Beliebtheit“, sagt Anna Edes von der Tiroler Zugspitz Arena. „Sei es Schneeschuhwandern, Schlittschuhfahren, Rodeln, Pferdeschlittenfahrten oder natürlich Langlauf.“

Jedes der sieben Örtchen – Ehrwald, Lermoos, Berwang, Biberwier, Bichlbach, Heiterwang am See und Namlos – lockt mit gut präparierten Loipen. Eingebettet zwischen Wettersteinmassiv, Sonnenspitze, Grubigstein und Zugspitze erstreckt sich das Loipennetz über 131 Kilometer. Mehrere Kilometer davon sind Höhenloipen und damit schneesicher.

„Selbst wenn in Ehrwald auf 1.000 Metern kaum noch Schnee liegt, kann man auf der Golf-Rundloipe laufen, denn sie wird beschneit“, sagt Reinhard Hohenegg. Der Langlauflehrer ermutigt Anfänger zu einem Kurs in der Skischule. „Entweder im klassischen Langlaufen oder sportlichen Skating.“ Mit der richtigen Technik mache es viel mehr Spaß.

Das weite Tal der Tiroler Zugspitz Arena lässt bei schönem Wetter viel Sonne auf die Langlaufloipen.
Das weite Tal der Tiroler Zugspitz Arena lässt bei schönem Wetter viel Sonne auf die Langlaufloipen. © C. Jorda/Tourismusverband

Ob mit oder ohne Skier: Vom österreichischen Ehrwald aus kann man mit der Zugspitzbahn auf Deutschlands höchsten Berg fahren. Nur zehn Minuten dauert der Aufstieg in den Panorama-Kabinen, die bis zu 100 Personen fassen. Auf knapp3.000 Metern weht ein eisiger Wind. Doch der Rundblick von der Zugspitze entschädigt – mit etwas Glück auf bis zu 400 Alpengipfel, manchmal sogar bis zum Münchner Fernsehturm. Während die Erstbesteiger dafür vor gut 200 Jahren ihr Leben riskierten, können sich die Gäste heute im Panoramarestaurant bei Currywurst oder Kaiserschmarrn aufwärmen.

Abfahrtski auf 213 Pistenkilometern

Und Besitzer der Top Snow Card haben täglich eine Berg- und Talfahrt auf die Zugspitze inklusive. Die Card verbindet die Skigebiete in der Tiroler Zugspitz Arena mit denen auf der deutschen Seite in Garmisch-Partenkirchen und Grainau. Dank EU-Förderung ist nun grenzüberschreitend Abfahrtski auf 213 Pistenkilometern möglich. Und auch einige alternative Angebote wie Schneeschuh-, Fackel- oder Lama-Wanderungen sind in der Top Snow Card oder in anderen Gästekarten enthalten. Auch der Regionalverkehr ist damit gratis.

Billig ist das Wintervergnügen alles in allem trotzdem nicht. Benzin für die Anreise, Hotellerie, Verpflegung und Skipässe – vieles ist teurer geworden. Wer es sich leistet, wird mit einer liebevollen inhabergeführten Gastlichkeit und mit hervorragender Küche belohnt. Bis Ende März reicht in diesem Jahr die Saison.

©  SZ-Grafik: Gernot Grunwald

Die Zugspitz Arena

  • Anreise: Von Dresden nach Ehrwald ca. 600 km mit Auto; Zug: rund 7,5 Stunden
  • Skipässe: ohne Zugspitze in Ehrwald/Lermoos/Biberwier 1 Tag Erwachsene 61,50 Euro; 2 Erwachsene + Kind 138,50 Euro; Top Snow Card: 2 Tage 120 Euro Erwachsene, 2 Erwachsene + 1 Kind 270 Euro;
  • Tiroler Zugspitzbahn mit Zugspitzplatt:1 Tag Erwachsene 62 Euro, Kind 6-15 Jahre 31 Euro, Jugendliche 16-18 Jahre 49,50 Euro
  • Tarife für Nichtskifahrer: Gipfel-Ticket Zugspitze Erwachsene 56 Euro, Kinder 6-15 Jahre 33,50 Euro, Jugendliche 16-18 Jahre 45 Euro
  • Die Recherche wurde unterstützt von Österreich Werbung.