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Franzosen wollen großen Mittelständler in Wurzen übernehmen

Erst Familienbetrieb, dann VEB Fördertechnik Wurzen, dann wieder Familie: Nun steht bei der Liftket Hoffmann GmbH erneut ein Einschnitt bevor.

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Der Stammsitz der Liftket-Gruppe liegt in Wurzen. Dort arbeiten rund 280 Beschäftigte.
Der Stammsitz der Liftket-Gruppe liegt in Wurzen. Dort arbeiten rund 280 Beschäftigte. © PR/Liftket

Wurzen/Bonn. Das Unternehmen Liftket Hoffmann GmbH mit rund 280 Beschäftigten in Wurzen steht vor einem Eigentümerwechsel. Die französische Investmentfirma Adrian mit Sitz in Paris will die Kontrolle über den sächsischen Mittelständler erwerben. Das geht aus der aktuellen Fusionskontrollliste des Bundeskartellamtes in Bonn hervor.

Der Ingenieur, Unternehmer und Ehrenbürger der Stadt Wurzen, Dietrich Hoffmann, hatte die Firma bereits 1948 als Hoffmann Fördertechnik GmbH gegründet. Aus ihr ging während der DDR der VEB Fördertechnik Wurzen hervor. Nach der Wende übernahm Hoffmans Familie den Betrieb, 2016 verkaufte man an eine Beteiligungsgesellschaft in München. Mit ihr kam das Geld für Wachstum.

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Außer in Wurzen und zudem noch Eilenburg hat die Firmengruppe Standorte in Kanada, Großbritannien und Indien. Liftket bezeichnet sich inzwischen als "Weltmarktführer für Hebe- und Bewegungssteuerungssysteme" für Bühnen, erneuerbare Energien und Industrie. 2021 machte man als Konzern einen Umsatz von 53,3 Millionen Euro und einen Gewinn von 4,1 Millionen Euro.

Die Münchener Beteiligungsgesellschaft, der Liftket zuletzt gehörte, trennt sich nun von den Wurzenern. Sie verkaufte die Mehrheit ihrer Anteile an die Investmentgesellschaft Adrian, die bis 2012 als Beteiligungssparte des französischen Versicherungskonzerns Axa fungierte. In einer Liftket-Mitteilung heißt es, mit dem Einstieg bei Liftket wolle Adrian das Unternehmen "bei der Umsetzung seiner Wachstumsstrategie" unterstützen. Das bisherige Managementteam unter der Leitung von Geschäftsführer Jürgen Dlugi werde "substanziell beteiligt". (SZ/uwo)