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Mikrochips von Globalfoundries halten jetzt mehr Hitze aus

Unter einer Motorhaube kann es sehr heiß werden. Der Elektronikhersteller Globalfoundries mit Fabrik in Dresden verspricht neue Mikrochips, die 150 Grad aushalten und noch einen Vorteil haben.

Von Georg Moeritz
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Mikrochips werden auf Siliziumscheiben hergestellt. Die von Globalfoundries sollen künftig robuster und sparsamer sein.
Mikrochips werden auf Siliziumscheiben hergestellt. Die von Globalfoundries sollen künftig robuster und sparsamer sein. © Archivfoto: ZB/Matthias Rietschel

Dresden. Der internationale Mikrochip-Hersteller Globalfoundries mit 3.200 Beschäftigten in Dresden will die wachsende Nachfrage nach Stromspar-Halbleitern nutzen. Auf der jährlichen Technologie-Tagung des Konzerns mit Firmenkunden in München sagte der leitende Manager Niels Anderskouv am Mittwoch, Globalfoundries treibe die Entwicklung von verbundenen elektronischen Geräten voran, die unter schwierigen Bedingungen die höchste Energieeffizienz böten. Zu den Kunden gehöre das norwegische Unternehmen Nordic Semiconductors, ein Spezialist für drahtlose Kommunikation, der keine eigene Chipfabrik habe.

Globalfoundries stellt in Dresden seit einigen Jahren einen Teil seiner Mikrochips mit 22 Nanometer feinen Strukturen her. Diese 22FDX-Technologie kann nach Firmenangaben künftig auch für Elektronik in Autos bei Temperaturen von bis zu 150 Grad Celsius eingesetzt werden. Unter der Motorhaube werde es sehr heiß, betonten die Firmenvertreter. Das Unternehmen kündigte zugleich bis zu 20 Prozent weniger Stromverbrauch pro Mikrochip an.

Der Mikrochiphersteller mit Zentrale in den USA hatte sich zuletzt beklagt, dass sein deutlich größerer Konkurrent TSMC aus Taiwan beim geplanten Neubau in Dresden Milliarden-Subventionen bekommen soll. Beide Konzerne liefern Chips an Elektronikfirmen nach deren Wünschen, TSMC gilt als technologisch führend.

Am neuen Dresdner Unternehmen ESMC European Semiconductor Manufacturing Company GmbH des Investors aus Taiwan beteiligen sich auch Infineon, Bosch und NXP mit jeweils zehn Prozent. Gemeinsam wollen sie rund 2.000 Arbeitsplätze in dem neuen Betrieb schaffen, der hoch automatisiert arbeiten soll. Globalfoundries mit rund 3.200 Stellen in Dresden sieht sich als Mitbegründer des Technologie-Clusters "Silicon Saxony" und macht geltend, in 25 Jahren am Standort Dresden nicht einmal halb so viel Staatsgeld erhalten zu haben wie der Konkurrent nun auf einen Schlag. Der Bund will ESMC mit bis zu fünf Milliarden Euro unterstützen, sodass die Investoren nur die Hälfte selbst bezahlen müssten.

Auf seiner Technologietagung betont Globalfoundries, ebenfalls zum technischen Fortschritt beizutragen - sowohl mit Chips für das "Internet der Dinge" als auch für die Autoindustrie. Die jüngsten Verbesserungen seien eine strategische Antwort auf die wachsende Nachfrage nach höherer Energieeffizienz.