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US-Investor nun größter Gesellschafter bei Staffbase in Chemnitz

Das Softwareunternehmen Staffbase hat eine neue Gesellschafterstruktur. Und der Leipziger Fahrradverleiher Nextbike wird offenbar nach Großbritannien verkauft.

Von Ulrich Wolf
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Das Gründertrio der Chemnitzer Softwarefirma Staffbase, bestehend aus Martin Böhringer, Lutz Gerlach und Frank Wolf (v. l. n. r.), ist nicht mehr größter Gesellschafter.
Das Gründertrio der Chemnitzer Softwarefirma Staffbase, bestehend aus Martin Böhringer, Lutz Gerlach und Frank Wolf (v. l. n. r.), ist nicht mehr größter Gesellschafter. © SZ-Archiv: Stephan Floss

Chemnitz/Leipzig. Das preisgekrönte Chemnitzer Softwareunternehmen Staffbase sowie der Leipziger Fahrradverleiher Nextbike haben neue Hauptgesellschafter. Das Bundeskartellamt hat den Anteilserwerben bereits zugestimmt.

Die in New York ansässige Investmentfirma General Atlantic hält seit Anfang April gut 23,7 Prozent an Staffbase. Die US-Amerikaner sind in Deutschland unter anderem auch beteiligt am Mobilitätsunternehmen Flixbus oder der Online-Partnerbörse Parship.

Die Gesellschafter von Staffbase hatten im Februar eine Kapitalerhöhung beschlossen. Seitdem hält General Atlantic den größten Anteil, der deutsche Risikokapitalgeber Kizzo hält 22,5 Prozent und die Luxemburger Investmentfirma Insight SB kommt auf gut 19 Prozent. Das Gründertrio Martin Böhringer, Lutz Gerlach und Frank Wolf, das 2022 zu Unternehmern des Jahres in Sachsen gekürt worden war, kommt gemeinsam auf 19,15 Prozent.

Staffbase war 2014 in Chemnitz gegründet worden und Ende 2022 nach Angaben des Wirtschaftsmagazin Capital bereits gut eine Milliarde Euro wert. Der vor einem Monat veröffentlichte Konzernabschluss von weist einen Umsatz von 66 Millionen Euro aus; aber auch einen Vorsteuerverlust von 39,1 Millionen Euro. Diesen Angaben zufolge hat Staffbase rund 850 Beschäftigte und - außer in Deutschland - noch Standorte in Australien, Finnland, Großbritannien, Kanada, den Niederlanden, Rumänien und den USA. Zu den Kunden gehören unter anderem Adidas, Audi, DHL, Ikea oder Volvo. Im Juni 2023 hatte sich dem Nachrichtenportal der Freien Presse zufolge Staffbase von 90 Beschäftigten getrennt.

Nextbike wird zum zweiten Mail in zwei Jahren verkauft

Vor dem zweiten Eigentümerwechsel innerhalb kurzer Zeit steht offensichtlich der 2004 in Leipzig gegründete Fahrradverleiher Nextbike GmbH. Das Bundeskartellamt hat dem "Erwerb sämtlicher Anteile" sowie "der alleinigen Kontrolle" durch den britischen Finanzinvestor Star Capital bereits grünes Licht gegeben.

Zum Jahreswechsel hatte es bei Nextbike einen Wechsel in der Geschäftsführung gegeben, erst vor zwei Jahren waren die Leipziger vom Berliner Unternehmen Tier Mobility übernommen worden. Ursprünglich sollte man damit weiter wachsen, da Nextbike beim Erwerb bereits an mehr als 300 Kommunen vertreten war. Nun will man sich offensichtlich wieder von Nextbike trennen, um mit dem niederländischen-französischen E-Scooter-Anbieter Dott zu fusionieren.

Der künftige Nextbike-Eigentümer Star Capital hat in Deutschland unter anderem investiert in den Seniorenresidenzbetreiber Alloheim oder die Traditionswerft Blohm + Voss.