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Was die neuen Chefs bei Zetti Knusperflocken vorhaben

Die Zetti Knusperflocken kommen aus Zeitz, aber die Firma sitzt in Leipzig. Was sich bei Goldeck Süßwaren jetzt ändert.

Von Georg Moeritz
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Glitzertüte mit Knusper-Inhalt: Zetti kommt zum Teil in neue Hände.
Glitzertüte mit Knusper-Inhalt: Zetti kommt zum Teil in neue Hände. © Goldeck Süßwaren

Leipzig. Ein neuer Mitbesitzer und zwei neue Chefs: Das süße Ostprodukt Zetti Knusperflocke kommt in andere Hände. Der WMS Wachstumsfonds Mittelstand Sachsen teilte am Mittwoch mit, dass er sich am Schokoladenhersteller Goldeck Süßwaren GmbH beteiligt. Der hat seinen Sitz in Leipzig, betreibt aber die Zetti-Fabrik in Zeitz in Sachsen-Anhalt.

Rund 100 Menschen arbeiten für Goldeck. Sie stellen nicht nur die Knusperflocken der Marke Zetti her, sondern auch Tafeln mit den Aufschriften Zetti bambina und Edel-Bitter. Der neue Mitbesitzer WMS ist eine Initiative des Landes Sachsen und regionaler Kreditinstitute und hat nach eigenen Angaben mehr als 50 sächsische Unternehmen bei Wachstumsstrategien begleitet. Der Fonds will in den kommenden Jahren 85 Millionen Euro in den sächsischen Mittelstand investieren - in diesem Fall auch in Sachsen-Anhalt.

WMS übernimmt nun Geschäftsanteile von der Frankfurter Beteiligungsgesellschaft VR Equitypartner. Die hatte im Jahr 2011 Anteile von früheren Besitzern gekauft und bleibt auch künftig an Goldeck beteiligt. VR-Geschäftsführer Christian Futterlieb sagte, Goldeck habe jetzt "klar definierte Strukturen und Prozesse". Demnach hat die Frankfurter Beteiligungsgesellschaft einiges an der Organisation der Firma geändert. Laut Mitbesitzer Rolf-Christian Stratz wurde in Maschinen investiert und die Produktion flexibler gestaltet.

Goldeck macht Marktforschung zu Zetti im Westen

Mit dem Besitzwechsel kommen aber auch neue Geschäftsführer in die Süßwarenfirma: Michael Hohmann und Stefan Jung. Carsten Kaiser bleibt, Roswitha Moosdorf und Rolf-Christian Stratz scheiden aus. Stratz bleibt allerdings Mitbesitzer von Goldeck, ebenso wie die bisherigen Anteilseigner Wolfgang Sablotny und Gerd Schmidt.

Von dort kommen die Knusperflocken: Die Zetti-Süßwarenfabrik in Zeitz in Sachsen-Anhalt.
Von dort kommen die Knusperflocken: Die Zetti-Süßwarenfabrik in Zeitz in Sachsen-Anhalt. © Goldeck Süßwaren

Der neue Geschäftsführer Hohmann sagte, Zetti Knusperflocken und Zetti bambina sollten zu gesamtdeutschen Marken ausgebaut werden. Mit den neuen Partnern sehe er sich "gut gerüstet für diese Aufgabe". Im jüngsten veröffentlichten Goldeck-Geschäftsbericht für 2021 steht, Hauptabsatzregionen von Zetti seien die ostdeutschen Bundesländer - was hauptsächlich auf den hohen Bekanntheitsgrad der Marke Zetti im Osten zurückzuführen sei.

Schon 2021 war aber auch in den alten Bundesländern eine "weiter wachsende Distribution" von Zetti zu erkennen. Goldeck konzentriert sich laut Bericht vor allem auf die Pflege der traditionellen Marken, die ständige Erhöhung des Bekanntheitsgrades und die Akzeptanz im gesamtdeutschen Markt. Mit der Fortführung der Werbeaktivitäten sollte fortlaufend ermittelt werden, welches Potenzial eine der Kernmarken der Gesellschaft in Westdeutschland konkret hat. Diese Aktion wird laut Goldeck durch intensive Marktforschung begleitet, und die wirtschaftlichen Ergebnisse werden gemessen.

Zetti ist vorsichtig mit Preiserhöhungen

Der Verkauf von Zetti-Produkten hängt außer von der Bekanntheit der Marke aber auch stark davon ab, dass die Produkte günstig angeboten werden können. Im Geschäftsbericht ist zu lesen, dass die Manager die Risiken aus der Entwicklung der Rohstoffpreise als hoch einschätzen, "da eine Weitergabe an unsere Kunden nahezu ausgeschlossen ist". Demnach rechnet die Geschäftsführung damit, dass die Zetti-Käufer starke Preiserhöhungen kaum mitmachen. Der Konkurrenzdruck im Lebensmittel-Einzelhandel gilt als stark.

Im Jahr 2021 stieg die Absatzmenge der Goldeck-Süßwaren um gut drei Prozent, auch im Jahr zuvor war sie gestiegen. Der Gewinn des Goldeck-Unternehmens nach Steuern sank allerdings um rund 430.000 Euro auf 3,865 Millionen Euro.