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Zahl der Radunfälle in Sachsen nimmt zu

Tausende Menschen sind im vergangenen Jahr in Sachsen bei Radunfällen verletzt worden, 20 starben - mehr als im Jahr davor. Wer ist in der Pflicht, die Straßen für Radfahrer sicherer zu machen?

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Polizisten nehmen im April 2021 in Dresden einen Unfall auf, bei dem eine Radfahrerin von einem Lastwagen erfasst wurde.
Polizisten nehmen im April 2021 in Dresden einen Unfall auf, bei dem eine Radfahrerin von einem Lastwagen erfasst wurde. © Archivbild: dpa/Tino Plunert

Dresden. Bei Fahrradunfällen in Sachsen sind im vergangenen Jahr bis zum Oktober mehr Menschen verletzt worden als im gleichen Zeitraum der Vorjahre. 4.246 Radfahrer erlitten Verletzungen, 20 von ihnen starben daran, wie das Statistische Landesamt auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Das waren 823 Verletzte mehr als in den ersten zehn Monaten im Jahr zuvor. 2021 waren bis Ende Oktober 3.423 verletzte Radfahrerinnen und Radfahrer gezählt worden, 17 davon starben.

Die meisten Verletzten gab es in der Landeshauptstadt Dresden. Schwer verletzt wurden dort insgesamt 167 Fahrradfahrer. Mit 115 Verletzten landete Leipzig sachsenweit auf dem zweiten Platz. Auch bei den Leichtverletzten war die Zahl in Dresden am höchsten: 951 zwischen Januar und Oktober 2022. In Leipzig waren es 782.

Während der Corona-Pandemie habe sich vor allem in Dresden und Leipzig der Trend zum Radfahren noch einmal deutlich verstärkt, erklärte das Verkehrsministerium. Vor allem motorisierte Räder seien immer mehr auf den Straßen zu sehen. Wegen ihrer Geschwindigkeit benötigten Fahrerinnen und Fahrer von E-Bikes jedoch mehr Sicherheit beim Fahren, hieß es.

Der Landesgeschäftsführer vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC), Konrad Krause, sagte: "Wir sehen - unter Vorbehalt der finalen Daten für 2022 - bisher keine Anzeichen, dass das Jahr ein außergewöhnlicher Ausreißer werden wird."

Er erhoffe sich einen Rückgang der Zahlen im Bereich der Unfälle, bei denen zu eng überholt wurde. Immerhin habe der seit kurzem mit einer festen Zahl schriftlich verankerte Überholabstand für eine öffentliche Diskussion gesorgt und damit relativ viel Aufmerksamkeit erhalten.

Um Sachsens Straßen sicherer zu machen und schwächere Verkehrsteilnehmer zu schützen, müsse die bestehende Verkehrsordnung angepasst werden, hieß es aus dem Ministerium. "Hier sehen wir zuvorderst den Bund in der Pflicht. Die sächsischen Kommunen ersuchen wir, von den bereits bestehenden Möglichkeiten mehr Gebrauch zu machen." (dpa)