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20 Jahre Lange Nacht der Wissenschaften

Mit 17 beteiligten Einrichtungen ging die Lange Nacht der Wissenschaften in Dresden im Jahr 2003 nahezu winzig los.

Von Jana Mundus
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Nicht nur den Erklärungen lauschen, selber ausprobieren ist das Credo bei der Langen Nacht der Wissenschaften.
Nicht nur den Erklärungen lauschen, selber ausprobieren ist das Credo bei der Langen Nacht der Wissenschaften. © PR/Ralf Mosmann

Leibniz, Tschirnhaus und Guericke gaben sich zum Auftakt im Jahr 2003 die Ehre. Bei der ersten Langen Nacht der Wissenschaften traten die historischen Forscherpersönlichkeiten am Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung auf. Natürlich nicht die echten. Aber ihr kurzer Besuch baute schon bei der ersten Auflage eine Brücke – zwischen den Begründern der Experimentalwissenschaft und der aktuellen Forschung. 17 Einrichtungen beteiligten sich damals an der Premiere. 20 Jahre später sind es diesmal ganze 51 – und es werden stetig mehr, die dabei sein wollen.

Claudia Ehrentraut steckt aktuell tief drin in der Wissenschaft. Dabei forscht sie gar nicht selbst. Als Projektleiterin der von der Stadt Dresden mit der Organisation beauftragten Agentur jungvornweg hat sie in den Tagen vor der Wissenschaftsnacht besonders viel zu tun. „Die Spannung steigt natürlich bei allen Beteiligten“, sagt sie. Nachdem die Veranstaltung 2020 pandemiebedingt ausfiel, 2021 nur digital stattfinden konnte und 2022 noch mit den Corona-Nachwehen zu kämpfen hatte, hoffen nun alle wieder auf rekordverdächtige Besucherzahlen. „2019 waren 39.000 Menschen dabei“, sagt sie. „Das wäre natürlich toll, wenn wir dieses Ergebnis wieder erreichen könnten.“

Immer mehr sind dabei

Über mangelnde Teilnahme aufseiten der Veranstalter kann sie sich nicht beschweren. Auf über 700 Veranstaltungen bringen sie es bei der nunmehr 20. Auflage. Die Dresdner Lange Nacht der Wissenschaften wird vom Netzwerk „Dresden – Stadt der Wissenschaften“ getragen. Die Landeshauptstadt Dresden gründete das Bündnis 2004 zusammen mit verschiedenen Partnern. Auch die Sächsische Zeitung war Mitbegründer. Beteiligt sind heute elf Hochschulen, vier Max-Planck-, fünf Leibniz- und zehn Fraunhofer-Institute, zwei Helmholtz-Einrichtungen sowie zahlreiche weitere Kompetenzzentren und Einrichtungen des Technologietransfers. „Bei der Wissenschaftsnacht sind darüber hinaus aber auch weitere Partner, beispielsweise aus der Wirtschaft, dabei“, erzählt Claudia Ehrentraut.

Über die Jahre hätten alle ein gutes Gespür dafür entwickelt, welche Angebote bei den jungen und älteren Gästen gut ankommen. Besonders den jüngsten Besuchern soll die faszinierende Welt der Wissenschaft möglichst anschaulich nähergebracht werden. Mitmachen und selbst aktiv werden, sei das Credo. Noch ein Fokus kristallisierte sich über die vielen Jahre heraus. Die Lange Nacht der Wissenschaften ist für viele Veranstalter auch eine gute Plattform, um Nachwuchs zu finden und für die Forschung zu gewinnen.

Kostenloses Angebot ist besonders

Claudia Ehrentraut geht davon aus, dass die Veranstaltung auch in den nächsten Jahren weiter wächst. Sie hofft, dass die Angebote auch in Zukunft kostenlos bleiben. Das sei mit Blick auf ähnliche Konzepte in anderen deutschen Städten etwas Besonderes. „Anderswo müssen Besucher ein Ticket kaufen.“ In Berlin etwa kostet das 14 Euro, in Jena im Vorverkauf neun Euro.

Wo die Projektleiterin noch Potenzial sieht? „Ich fänd eine Vernetzung zu anderen Forschungseinrichtungen in Deutschland spannend, die sich dann ebenfalls präsentieren könnten.“ Der nächtliche Horizont wäre dann sogar noch ein Stückchen weiter.