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B178: Schon im Januar sollen die Bauarbeiten weiter gehen

Die Winterpause währt nur kurz. Soweit ist der Baustand und so geht es jetzt weiter. Das SZ-Bautagebuch, Teil 7.

Von Holger Gutte
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Die Baustelle für die neue Trassenführung der B178 bei Oberseifersdorf/Eckartsberg aus der Vogelperspektive.
Die Baustelle für die neue Trassenführung der B178 bei Oberseifersdorf/Eckartsberg aus der Vogelperspektive. © Planungsgruppe Bit

Auch wenn seit kurz vor Weihnachten die Arbeiten auf der Baustelle für die neue Trassenführung der B178 bei Oberseifersdorf/Eckartsberg ruhen, soll die "Winterpause" nur sehr kurz sein. Wenn das Wetter einigermaßen mitspielt, gehen hier die ersten Arbeiten schon Mitte Januar wieder los.

Der Baufortschritt ist seit dem symbolischen Spatenstich am 23. Mai und den dann folgenden Bauarbeiten nicht zu übersehen. Weithin sichtbar sind die beiden Brückenpfeiler für die Brücke an der Betonstraße, die künftig den von Landwirtschaftsfahrzeugen genutzten Wirtschaftsweg über die neue B178 führt. Sie zeigen bereits an, wie hoch die Brücke wird.

Der Erddamm ist schon bis etwa einen halben Meter unter der Sollhöhe aufgeschüttet. "Im Januar gehen jetzt dort die Arbeiten zur Aufschüttung der Erddämme weiter und die Widerlager werden hinterfüllt", schildert Franz Grossmann vom Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv).

Um den Baugrund aus Lehm, Ton und viel Wasser für diese Brücke und den angrenzenden Straßendamm zu stabilisieren, sind insgesamt etwa 1.750 Beton-Bohrpfähle in den Boden gegossen worden. Und das je nach Lage bis zu einer Tiefe von sieben bis neun Metern. Etwa 40 Zentimeter misst so ein Pfahl im Durchmesser. Die Brücke selber wird 34 Meter lang und 7,50 Meter breit.

Noch größer wird die Brücke, die künftig den Straßenverkehr von der derzeitigen alten B178 bei Eckartsberg/Oberseifersdorf über die neue Bundesstraße führt. Für das 37,50 Meter lange und 15,50 Meter breite Bauwerk erfolgen in diesem Jahr die Arbeiten für die Bewehrung, der Schalung und der Betonage der Widerlager.

Die weiteren Arbeiten an den beiden Brücke werden jetzt aber voraussichtlich vier bis sechs Monate ruhen. Diese Zeit wird gebraucht, damit sich die verschiedenen Schichten des Bodenuntergrundes setzten können. Alle vier Wochen wird der Setzungsprozess gemessen. Bis auf die Geländer und die Leitplanken sollen beide Brücken in diesem Jahr im Sommer fertig sein.

Weitestgehend fertig ist das Regenwasserrückhaltebecken in diesem Bauabschnitt. Hier ist die Umfahrung hergerichtet und der Oberboden im Bereich des Beckens bereits etwa zur Hälfte angedeckt. Auch in diesem Bereich der Baustelle soll es möglichst schon wieder im Januar weitergehen. Das Regenwasserrückhaltebecken wird anschließend noch umzäunt und begrünt. Vom Krebsbach gelangt das Wasser hier dann nur wenige Meter entfernt in den Eckartsbach.

Ebenso fast fertig ist der gepflasterte Einlauf des Regenwasserrückhaltebeckens in den Krebsbach. Der Krebsbach selbst ist kurz vor dem Abzweig nach Oberseifersdorf und dem Gewerbegebiet auf rund 100 Metern wieder offen gelegt. Ab März beginnt dann der Abriss und Neubau eines kleinen Durchlasses an der alten B178, der nun nicht mehr gebraucht wird.

Beim Streckenbau zwischen beiden Brücken sind mittlerweile erste Schichten - wie unter anderem die erste Lage der Frostschutzschicht zu 70 Prozent aufgeschüttet worden, berichtet Franz Grossmann. Auch hierbei sollen die Arbeiten eventuell im Januar weitergehen. Zudem wird in diesem Bereich noch die Regenentwässerung bis zur Brücke an der Betonstraße verlegt.

Außerdem werden derzeit weitere notwendige Ausführungsunterlagen, die Statik, Schal- und Bewehrungspläne erarbeitet und geprüft. Den Arbeiten an der künftigen Strecke für den neuen Abschnitt der Bundesstraße 178 geht eine Untersuchung der Felddrainage mittels Georadar voran. Aufgrund der Witterungslage konnten diese Arbeiten noch nicht abgeschlossen werden. Nach dem derzeitigen Planungsstand wird dann voraussichtlich im dritten Quartal 2023 der Asphalt auf die Fahrbahn im Bereich der neuen Trassenführung der B178 bei Oberseifersdorf/Eckartsberg aufgetragen.

Nicht zu übersehen ist auch das Umverlegen von Strommasten an der B178 am Ortsausgang von Oberseifersdorf in Richtung Königsholz. Im September haben hierfür die Arbeit begonnen. Sie sind notwendig, damit die Masten der geplanten Trasse nicht im Weg stehen. Die Arbeiten sollen im Januar abgeschlossen sein.

Insgesamt sechs Kilometer lang ist das Trassenstück der Bundesstraße und kostet etwa 40 Millionen Euro. Es wird, wie auch die benachbarten Abschnitte – dreispurig gebaut. Sechs Brücken entstehen zwischen der Umgehungsstraße von Zittau und Niederoderwitz - von denen fünf über Straßen führen. Die sechste Brücke ist eine 61 Meter breite Grünbrücke, auf der Wild in einer Breite von 46 Metern die Straße überwinden kann.

"2025 wird das erste Auto auf diesem Abschnitt fahren", sagte Verkehrsminister Martin Dulig beim Spatenstich im vergangenen Jahr am 23. Mai.