Die fünfte Jahreszeit hat begonnen. Am 11. November um 11.11 Uhr mussten Bürgermeister oder Vertreter in rund 20 Orten des Landkreises Görlitz ihren Schlüssel für das Rathaus an die Faschingsvereine abgeben. Wieder bekommen sie den erst zum Aschermittwoch nächstes Jahr. Bis dahin lenken die Narren die Geschicke, die mit unterschiedlichen Themen in die Saison starten - doch nicht jeder verrät sie gleich.

Mancherorts beginnt die Macht-Übernahme mit neuen Gesichtern oder einer gänzlich ungewohnten Konstellation wie im Faschingsclub Hörnitz. Dort regiert erstmals ein Präsidenten-Paar. Der Grund: Es gab einen männlichen und weiblichen Bewerber für das Amt, beides sind langjährige Mitglieder. "Wir wollten niemanden vor den Kopf stoßen", begründet die Vorsitzende Cathleen Gulich die Entscheidung. Von den nächsten Monaten hängt jedoch ab, ob die 41. Saison nicht auch die letzte ist: Besucher, Mitglieder und Einkünfte fehlen, die Zahl der Veranstaltungen in Zittaus "Alter Weberei" musste auf nun drei reduziert werden. Passend zur Situation hat der Verein das neue Thema gewählt: "Las Vegas: All In - Wir spielen auf Glück".

Eine andere Besonderheit bietet Mittelherwigsdorf. Dort bekommt der Herschdurfer Karnevalsverein seit Jahren eine Aufgabe der Gemeinde gestellt, die vom Bauen eines Riesen-Schneemanns bis zum Schmücken des Weihnachtsbaumes reichte. Bisher mit Erfolg. Dieses Mal haben die Narren die Aufgabe, am Vorabend des 6. Dezember in den Hort zu gehen. Dort sollen sie die Schuhe der Kinder bis zum Rand mit allem füllen, was auch Nikolaus im Gepäck hat. Präsident Paul Roscher freut die Aufgabe. "Kindern ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, ist unsere Welt", sagt er. Im Gegenzug müssen die Mitarbeiter der Gemeinde beim traditionellen Karnevalsumzug in Schirgiswalde mit teilnehmen - dem Thema entsprechend gekleidet. Das lautet dieses Mal: "Der Sonnenkönig kriegt nen Schock: Der HKV macht jetzt Barock!".