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Jonsdorf hat einen neuen Schäfer Jonas

Der Großhennersdorfer Günter Schönfelder hat den Jonsdorfer "Gründervater" für den Kurpark neu geschnitzt. Warum er etwas anders aussieht und was noch kommt.

Von Anja Beutler
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Schäfer Jonas in neuem Gewand und aus Eiche. Die Gemeinde hat den Schnitzer unterstützt.
Schäfer Jonas in neuem Gewand und aus Eiche. Die Gemeinde hat den Schnitzer unterstützt. © Matthias Weber/photoweber.de

Schäfer Jonas hat eine Verjüngungskur gemacht: Das Holz ist frisch geschnitzt und noch hell - und der sagenhafte Alte wirkt auch ein bisschen anders als zuvor. "Ich habe Jonas als Asketen dargestellt - er ist sehr schlank und hat tiefe bedeutsame Augen", sagt sein Schöpfer, der Großhennersdorfer Schnitzer Günter Schönfelder. Für ihn lag diese Interpretation der im Zittauer Gebirge beliebten Figur nahe, denn für einen Mönch wie ihn standen vor 450 Jahren die drei Tugenden Frommheit, Keuschheit und Armut im Zentrum des Lebens, erklärt er. Und da er am Jonsberg Schafe gehalten hat, war der Mönch vom Oybin vermutlich auch ziemlich athletisch.

Bürgermeisterin Kati Wenzel (parteilos) hat Schönfelder mit seiner Interpretation jedenfalls überzeugt: "Ich bin sehr zufrieden", freut sie sich über den neuen Jonas, der im Kurpark an vertrauter Stelle steht. Die Gemeinde hatte die Erneuerung ihres Wappen-Idols von Anfang an tatkräftig unterstützt. Namentlich Bauhofmitarbeiter Frank Gerasch hat sich dafür eingesetzt, dass die alte, in die Jahre gekommene Holzfigur, vom Großhennersdorfer Schnitzer erneuert werden kann. Am Ende hat Gerasch sogar einen privaten Sponsor in der Gemeinde gefunden, der das nötige Eichenholz spendet - 2.500 Euro, betont die Bürgermeisterin. Wenn man dazu noch die Arbeitsstunden der Bauhofkollegen addiert, summiert sich das schnell auf rund 3.500 Euro für Jonas.

Jonsdorfs Bürgermeisterin freut sich jedenfalls über Günter Schönfelders Engagement für die einst von ihm geschaffenen Figuren - der Holzkünstler hat ja bereits die Frau im Bruch und die Mutter und Sohn ebenfalls in den Mühlsteinbrüchen in den vergangenen Jahren neu geschnitzt. Das Ergebnis hat die Jonsdorfer bislang immer überzeugt. Beim Schäfer Jonas plant die Gemeinde sogar noch mehr: "Früher gab es um den Schäfer herum ein Blumenbeet, das soll noch kommen und auch Sitzgelegenheiten", verrät sie. Und dann muss es natürlich auch eine kleine offizielle Einweihung geben, meint Kati Wenzel. Wann das sein wird, steht noch nicht ganz fest.