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Neue Schließungs-Pläne für das Theater Görlitz-Zittau?

Aus eigener Kraft können der Kreis und die Städte Görlitz und Zittau das Theater nicht mehr finanzieren. Landrat Stephan Meyer drängt nun auf einen Grundsatzbeschluss.

Von Jana Ulbrich
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Auch der Erhalt der Görlitzer Musiktheaters mit so umjubelten Inszenierungen wie dem aktuellen Musical "Prinz von Preußen" steht offenbar wieder zur Diskussion.
Auch der Erhalt der Görlitzer Musiktheaters mit so umjubelten Inszenierungen wie dem aktuellen Musical "Prinz von Preußen" steht offenbar wieder zur Diskussion. © Pawel Sosnowski/pawelsosnowski.c

Eine Pressemitteilung der Kreistagsfraktion Die Linke hat am Dienstag für einige Irritationen gesorgt: Der Görlitzer Landrat Stephan Meyer (CDU) habe den Tagesordnungspunkt "Informationen über Szenarien zur Zukunftssicherung des Gerhart-Hauptmann-Theaters“ in den nichtöffentlichen Teil der Kreistagssitzung am 27. März verbannt. Die Linke zeigt sich empört. Der Landrat allerdings auch.

Er habe überhaupt nichts dagegen, über das brisante Thema der Theaterfinanzierung in öffentlicher Sitzung zu sprechen, erklärte Stephan Meyer am Dienstag. Es sei der eigene Wunsch der Fraktion Die Linke gewesen, die Beratung nichtöffentlich zu führen, sagt er.

Brisanz hat der Tagesordnungspunkt allemal: Nur dank einer zusätzlichen Unterstützung durch den Freistaat und eine Co-Finanzierung über eine Spende sei es gelungen, den Theaterbetrieb in diesem Jahr zu finanzieren. Aus eigener Kraft werde das den drei Gesellschaftern, dem Landkreis und den Städten Görlitz und Zittau, künftig nicht mehr möglich sein, so Meyer.

Deshalb wolle er den Kreistag in der nächsten Sitzung über die finanzielle Situation informieren und mögliche Szenarien aufzeigen, wie die Zukunft des Theaters gesichert werden könne. Auf den Tisch soll dabei auch wieder ein umstrittenes Gutachten aus dem Jahr 2021 kommen, das unter anderem vorschlägt, das Görlitzer Musiktheater und das Ballett abzuwickeln, die Schauspielsparten von Bautzen und Zittau zusammenzulegen und die Neue Lausitzer Philharmonie mit dem sorbischen Nationalensemble zu fusionieren.

"Wir werden mehrere denkbare Szenarien vorstellen", so der Landrat, "gern auch in öffentlicher Sitzung." Ziel sei es, in der Juni-Sitzung einen Grundsatzbeschluss zur Theaterzukunft zu fassen.