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Schokoladenfabrik in Oderwitz steht zum Verkauf - für zwei Millionen Euro

Nach dem Ende der Produktion vor einem reichlichen Jahr wird jetzt ein neuer Eigentümer für das Objekt in Oderwitz gesucht. Im Internet ist erstmals eine Offerte aufgetaucht.

Von Frank-Uwe Michel
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Wochenlang hingen Trauerflore am Verwaltungsgebäude der Schokoladenfabrik in Oderwitz. Nun wird das gesamte Objekt verkauft.
Wochenlang hingen Trauerflore am Verwaltungsgebäude der Schokoladenfabrik in Oderwitz. Nun wird das gesamte Objekt verkauft. © Rafael Sampedro/foto-sampedro.de

Produziert wird schon seit dem 31. März 2022 nicht mehr in der Oderwitzer Schokoladenfabrik. Wochenlang wiesen schwarze Trauerflore an dem repräsentativen Firmengebäude darauf hin. Bis Ende 2022 ließ die Rübezahl-Riegelein-Gruppe das Werk abwickeln. Seitdem sind Grundstück und Gebäude verkaufsbereit, denn der Konzern hat keine Verwendung mehr dafür.

Noch zum Jahreswechsel gab es laut Firmensprecher Dieter Schäfer "nichts Konkretes" zum angestrebten Verkauf. Man beginne erst mit der Vermarktung, teilte er damals mit. Seit etwa drei Wochen sind diese Bemühungen öffentlich sichtbar: Auf "ImmoScout24"bietet ein von der Unternehmensgruppe beauftragter Makler aus Oybin die frühere Schokoladenfabrik unter dem Slogan "Firmensitz und Fabrik mit allem Drum und Dran" an. Kostenpunkt: zwei Millionen Euro. Nach Informationen von Steffen Beer, der das gleichnamige Immobilienbüro betreibt, sind erste Anfragen bereits eingegangen.

Produktionsketten können hier sinnvoll entstehen

Laut der Beschreibung bekommen Interessenten einiges geboten. Von den reichlich 16.000 Quadratmetern nutzbarer Fläche sind 12.000 Quadratmeter für Produktions- und Lagerzwecke geeignet. Das Grundstück ist insgesamt rund 32.000 Quadratmeter groß. Die ältesten Gebäudeteile stammen aus dem Jahr 1910, die letzte Modernisierung fand 1996 statt.

Die verschiedenen Komponenten des Objektes seien so angeordnet, heißt es, dass "sinnvoll Produktionsketten entstehen können." Der Erhaltungszustand sei sehr gut, sodass die verschiedenen Gebäude schnell wieder genutzt werden könnten. Zudem verfüge das Ensemble über ein Hochregallager und ein erst 1995 erbautes Wasserwerk.

Gerade das hatte zuletzt für Probleme bei der Wasserversorgung des Oderwitzer Freibades gesorgt. Denn die Gemeinde bekam das kühle Nass jahrelang von der Schokoladenfabrik zur Verfügung gestellt. Nach deren Aus und der Ankündigung, die Immobilie verkaufen zu wollen, muss Oderwitz nun neue Wege gehen.