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Sanierung an Zittaus Problem-Brücke startet Ende Januar

Der einzigartige Bau über die Mandau wird zur Baustelle. Welche Auswirkungen die Arbeiten für den Verkehr haben.

Von Thomas Christmann
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Am 31. Januar beginnen die Bauarbeiten an der Mandaubrücke in Zittau.
Am 31. Januar beginnen die Bauarbeiten an der Mandaubrücke in Zittau. ©  Rafael Sampedro/foto-sampedro.de

Am 31. Januar geht's los: Die Sanierung der seit Jahren maroden Prinz-Friedrich-August-Brücke an der Zittauer Südstraße startet. Das teilt die Stadt nun in Abstimmung mit dem zuständigen Landesamt für Straßenbau und Verkehr mit, das die Firma Hentschke Bau damit beauftragt hat. Das Unternehmen übernahm im November vorigen Jahres schon die vorbereitenden Arbeiten: Damals mussten an drei Tagen Bäume gefällt und Leitungen für Kabel der Schmalspurbahn und Stadtwerke verlegt werden.

Nun steht den Zittauern eine monatelange Baustelle bevor, weswegen die Südstraße bis voraussichtlich 21. November für den Verkehr voll gesperrt bleibt. Fußgänger können die Brücke in dieser Zeit ebenfalls nicht überqueren. Die Schliebenstraße und der Wehrweg am Külzufer bleiben jedoch frei. Während der Bauzeit werden auch die Bushaltestellen an der Wilhelm-Busch-Schule und der KVG nicht bedient. Ersatzhaltestelle ist die Sternwarte auf der Hochwaldstraße.

Die Sperrung betrifft auch die Schliebenstraße am Kreuzungsbereich zur Südstraße. Die Umleitung führt über die Schrammstraße. Die Zufahrt zur Wilhelm-Busch-Schule ist nur über die Hochwaldstraße möglich. Fahrer aus Richtung Hartau/Eichgraben in Richtung Zentrum können die Umleitung über die Gerhart-Hauptmann-Straße nutzen. Die Zittauer Schmalspurbahn verkehrt auf der Brücke vom 28. Februar bis voraussichtlich 30. Juni nicht. Stattdessen gilt zwischen Hauptbahnhof und Vorstadt-Bahnhof Schienenersatzverkehr. Ab Juli fahren die Züge wieder im unmittelbaren Baubereich - allerdings mit verringertem Tempo.

Die Prinz-Friedrich-August-Brücke ist deutschlandweit einmalig, weil Züge darauf die Straße queren. Ende des 19. Jahrhunderts errichtet, ist sie jedoch seit Jahren ein Problemfall. Bereits 2011 mussten die Geländer neben Kraftverkehr und Mandaukaserne mit Warnbaken gesichert werden. Drei Jahre später war der Zustand des Bauwerks von 1896 so schlecht (Note 3,2), dass der Freistaat eine Tonnagebegrenzung auf 16 Tonnen anordnete. Die Prüfung ergab Längsrisse an der Gewölbeunterseite, aber auch Schäden am Mauerwerk, der Abdichtung, Absturzsicherung und Fahrbahn - auch durch die stetig wachsende Verkehrsbeanspruchung. Seither ist die Brücke nur noch eingeengt nutzbar. Der Schwerlast-Verkehr muss auf benachbarte Übergänge ausweichen.

Der nun geplante Neubau ähnelt der 2014 aufwendig sanierten "König-Albert- Brücke". Das heißt: Die Bögen werden komplett abgetragen, die Widerlager und Pfeiler instandgesetzt, danach ist der Überbau an der Reihe. Gleichzeitig sind nach dem Plan alle verwendbaren Natursteine aufzuarbeiten und denkmalgerecht wiederzuverwenden. Für das neue Geländer dient das historische als Vorlage. Die Kosten einschließlich der für die Planung, Leitungsumverlegung sowie Betriebserschwernissen der Schmalspurbahn belaufen sich auf rund 3,6 Millionen Euro.