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Jysk öffnet Montag in Olbersdorf - das ist anders als im alten Markt in Zittau

Zwar öffnet Jysk sein Möbelgeschäft in Olbersdorf erst am Montag, doch schon jetzt können Kunden kommen. Und die profitieren vom Umzug ebenso wie die Mitarbeiter.

Von Thomas Christmann
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Die Chefs der Jysk-Filiale in Olbersdorf: Leiter René Lawitschak und seine Stellvertreterin Kathrin Schay im Matratzenstudio.
Die Chefs der Jysk-Filiale in Olbersdorf: Leiter René Lawitschak und seine Stellvertreterin Kathrin Schay im Matratzenstudio. ©  Rafael Sampedro/foto-sampedro.de

Das Matratzenstudio finden René Lawitschak und Kathrin Schay als Herzstück des neuen Ladens besonders gelungen. Dort schätzen der Leiter und seine Stellvertreterin der neuen Jysk-Filiale an der August-Bebel-Straße in Olbersdorf die geschaffene Privatsphäre für ihre Kunden, gilt das Thema Schlafen doch als sensibel und persönlich. Dazu sollen der durch Wände vom restlichen Geschäft abgetrennte Bereich ebenso beitragen wie das gedimmte Licht. Zudem freuen sich die beiden über die Größe, die Platz für das gesamte Sortiment lässt. "Man kann schön durch die Betten hüpfen", sagt der 53-Jährige schmunzelnd.

Am Montag öffnet das als ehemals Dänisches Bettenlager bekannte Möbelhaus seinen Markt in Olbersdorf und bietet mit einer Verkaufsfläche von 799 Quadratmeter dann fast 170 mehr als am alten Standort an der Christian-Keimann-Straße in Zittau. Dort schloss das Unternehmen die seit 1998 bestehende Filiale am 16. Februar einerseits deshalb, weil Kaufland das Objekt abreißen und kleiner neu bauen will. Jysk suchte aber andererseits schon länger nach anderen Räumen, um sein neues Konzept umsetzen zu können. Das zeichnet sich unter anderem durch eine klare Gliederung, skandinavische Optik sowie großzügige Ausstellungsflächen aus, die zum Inspirieren einladen sollen.

Mit Axel Lehnert von der gleichnamigen Dachdeckerei fand das Möbelhaus schließlich einen Vermieter, der ein geeignetes Objekt zur Verfügung stellen konnte - und auch den Umbau übernahm. Der erwarb das 3.500 Quadratmeter große Grundstück ursprünglich, um den Sitz seiner 2002 gegründeten und auf 20 Mitarbeiter gewachsenen Firma von der Leipziger Straße in Zittau dahin zu verlegen. Das Haus beheimatete zu DDR-Zeiten eine Textilfertigung. Nach der Wende zog das Möbelhaus Gebhart ein, zuletzt befand sich das Fitnessstudio "Self-Fit" darin. Als schon vorbereitende Arbeiten zum Umzug liefen, kam der Eigentümer unter anderem mit Jysk in Kontakt. Und fand damit einen Nutzer, der das gesamte Erdgeschoss auf Jahre belebt - mit Option zur Verlängerung.

So sieht die neue Filiale von Jysk an der August-Bebel-Straße von außen aus: Auch dort  laufen noch letzte Arbeiten vor der Eröffnung am Montag.
So sieht die neue Filiale von Jysk an der August-Bebel-Straße von außen aus: Auch dort laufen noch letzte Arbeiten vor der Eröffnung am Montag. © Rafael Sampedro/foto-sampedro.de
Blick in das Geschäft, das sich unter anderem durch eine klare Gliederung, skandinavische Optik sowie großzügige Ausstellungsflächen, auszeichnet.
Blick in das Geschäft, das sich unter anderem durch eine klare Gliederung, skandinavische Optik sowie großzügige Ausstellungsflächen, auszeichnet. © Rafael Sampedro/foto-sampedro.de
Darin finden beispielsweise Möbel mehr Platz. Weitere sind auf Bilder-Wänden zu sehen und können vor Ort bestellt werden.
Darin finden beispielsweise Möbel mehr Platz. Weitere sind auf Bilder-Wänden zu sehen und können vor Ort bestellt werden. © Rafael Sampedro/foto-sampedro.de
Einige Regale sind besonders beleuchtet, um Haushalts- und Dekoartikel in Szene zu setzen.
Einige Regale sind besonders beleuchtet, um Haushalts- und Dekoartikel in Szene zu setzen. © Rafael Sampedro/foto-sampedro.de
So werden die Kunden an der Kasse begrüßt. Dort sind auch Impuls-Regale aufgestellt.
So werden die Kunden an der Kasse begrüßt. Dort sind auch Impuls-Regale aufgestellt. © Rafael Sampedro/foto-sampedro.de

Als besser, schöner, moderner bezeichnet Kerstin Bulda das neue Geschäft in Olbersdorf im Vergleich zu dem in Zittau. Die Bezirksleiterin betreut zehn Filialen in Sachsen, der Standort im Süden des Landkreises Görlitz war der einzig alte. Dort verteilte sich das Sortiment auf zwei Etagen und einen ungünstigen Grundriss. So fehlte der Platz für Präsentationen. Ebenso eine Klimaanlage, weshalb Kerstin Bulda eine mobile für den Aufenthaltsraum der Mitarbeiter besorgte: Der hatte nur ein Waschbecken, einen Tisch und zwei Stühle. "Das war alles nicht mehr zeitgemäß", sagt sie.

Anders in Olbersdorf. Ob Möbel für Ess-, Wohn-, Schlaf- und Badezimmer, Büro oder Garten: Die größere Fläche bietet die Möglichkeit, von allem mehr zu präsentieren. Und was immer noch keinen Platz findet, ist auf Bilder-Wänden zu sehen und kann über das Geschäft bestellt bis nach Hause geliefert werden. Hinzu kommen Haushaltsartikel aus verschiedenen Bereichen. Einige Regale sind besonders beleuchtet, um Haushalts- und Dekoartikel in Szene zu setzen. Im Hauptgang finden sich Aktionspodeste mit "Auslauf"-Waren und Angeboten, die alle vier Wochen wechseln. An der Kasse stehen Impuls-Regale mit Produkten wie Müllbeutel, Servietten und Batterien. "Die man nicht auf den Zettel hat", so die Bezirksleiterin. Über Lautsprecher läuft lizenzfreie Musik, die ab und an von Werbespots unterbrochen wird.

Die neue Filiale ist ebenerdig. Nur die Mitarbeiter haben das Büro und ihren Aufenthaltsraum in der oberen Etage, deren Treppenaufgang im typischen DDR-Stil erhalten bleiben soll. Dort haben die fünf Angestellten nun alle Platz und eine Küche mit Kaffeemaschine und Wasserspender. Die gesamte Filiale hat zudem eine automatisierte Klima-Anlage, die sich nach Außen-Temperatur und Öffnungszeit richtet. Und Bewegungsmelder. Die Gesamt-Investition beläuft sich auf über 250.000 Euro.

Für den Umzug von Zittau nach Olbersdorf hat Kerstin Bulda ihre Mitarbeiter aus den verschiedenen Standorten mobilisiert, die beim Einräumen helfen und die Kollegen vor Ort fürs neue Konzept schulen. Neugierige werden schon seit 22. Februar in Olbersdorf bedient: "Wer schauen und einkaufen will, kann das tun", sagt die Bezirksleiterin. Auch an diesem Sonnabend. Nur am Montag erwartet die Kunden ein besonderes Angebot: So erhalten sie alle zehn Prozent Rabatt auf sämtliche Produkte, der erste sogar einen Einkaufsgutschein. Für René Lawitschak ist der neue Standort im Vergleich zum alten ein Unterschied wie Tag und Nacht und er schätzt dennoch die Nähe zu Zittau. "Man merkt nicht mal, in Olbersdorf zu sein", sagt er mit Blick auf die Stadtgrenze in Sichtweite.