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Das ist Frankes Nachfolger als Tankstellenpächter in Zittau

Benjamin Menschel führt die Tankstelle an der Leipziger Straße in Zittau weiter. Er kennt den Betrieb bereits aus Kindertagen.

Von Jan Lange
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Benjamin Menschel ist der neue Pächter der Tankstelle an der Leipziger Straße in Zittau.
Benjamin Menschel ist der neue Pächter der Tankstelle an der Leipziger Straße in Zittau. © Matthias Weber/photoweber.de

Nun ist es offiziell: Benjamin Menschel ist der neue Pächter der Tankstelle an der Leipziger Straße in Zittau. Auch wenn der Betrieb nun in seinen Händen liegt, wird es noch etwas dauern, bis er wieder ganz normal läuft. Momentan sind hier Bauarbeiter zugange, die die Tankstelle und vor allem auch den Shop modernisieren. Ende April soll alles abgeschlossen sein und die Tankstelle wiedereröffnet werden.

Auch wenn er erst seit wenigen Tagen hier Chef ist, die Tankstelle kennt Benjamin Menschel sehr gut. Der 34-Jährige ist sozusagen hier groß geworden. Sein Vater Andreas Franke war der bisherige Pächter. Als der 1993 die Tankstelle übernommen hatte, war sein Sohn fünf Jahre alt. Und verbrachte in der Folge viel Zeit hier.

"Es war von vornherein klar, dass ich die Tankstelle mal übernehmen will", sagt Benjamin Menschel. Nur wann, das blieb immer offen. Jetzt war der Zeitpunkt gekommen. Den Übergang hätte er sich gern etwas problemloser gewünscht. Die Mineralölgesellschaft Q1 als Verpächter hatte den Vertrag mit Andreas Franke gekündigt. Zwei Wochen vor dem regulären Auslaufen des Pachtvertrages erhielt Andreas Franke die fristlose Kündigung. Seitdem sind auch die Zapfsäulen mit rot-weißem Flatterband abgesperrt.

Seinem Sohn empfahl er schon vorher, sich mit Q1 in Verbindung zu setzen. Wenn er es machen wolle, solle er sich bewerben, waren seine Worte an den Junior. Benjamin Menschel folgte dem, schließlich hatte er ja immer Interesse an dem Betrieb. Er fühle sich bei Q1 in guten Händen, meint der gelernte Konstruktionsmechaniker. Die Zusammenarbeit mit dem Verpächter sei von Anfang an gut gewesen. "Wenn man heute einen Vertrag abschließt, dann gibt es einfach andere Bedingungen als vor 30 Jahren. Die Welt hat sich eben geändert", meint Benjamin Menschel.

Mit der Familie hatte er sich natürlich beraten, ob er die Zittauer Tankstelle jetzt übernehmen soll. Auch sie fand den Schritt richtig. Wenn man es ordentlich angehe, funktioniere es auch, war die Meinung der Familie. Und deren Rat ist Benjamin Menschel wichtig. Denn Mutter und Schwester betreiben ebenfalls Tankstellen, die Mutter eine in Pirna, die Schwester zwei in Dresden.

Obwohl die ganze Familie mit Tankstellen zu tun hat, entschied sich Benjamin Menschel zunächst für einen anderen beruflichen Weg - auch weil der Zeitpunkt der Übernahme der Zittauer Tankstelle lange nicht absehbar war. Zuletzt war der Schlegler bei einer Zittauer Firma für Werkzeug- und Formenbau angestellt. Dort ist er Ende März ausgeschieden und direkt in das Pachtverhältnis mit Q1 gewechselt.

Er will als Pächter seinen eigenen Weg gehen, auch weil er einige Auftritte und Aussagen seines Vaters in der Vergangenheit kritisch sieht und sich von ihnen klar distanziert. Das Verhältnis der beiden sei in den vergangenen Jahren auch nicht innig gewesen, gibt Benjamin Menschel zu. Bei seiner Hochzeit hatte er deshalb auch bewusst den Familiennamen seiner Frau angenommen.

Sein eigener Weg wird auch dadurch deutlich, dass die Tankstelle an der Leipziger Straße jetzt nicht mehr "Franke Tank" heißt, sondern schlicht den Namen von Q1 trägt. Der 34-Jährige hofft aber, dass die bisherigen Stammkunden weiterhin bei ihm Benzin und Diesel tanken.

Letztlich sei ja nicht der Name entscheidend, sondern der Service, findet der neue Pächter. Und am Service will Benjamin Menschel keine Abstriche machen. Vielmehr soll das Angebot sogar erweitert und verbessert werden, indem beispielsweise neue Technik in den SB-Waschboxen und der Autowaschanlage eingebaut wird. Das hatte Q1 vor einigen Tagen schon gegenüber der SZ bestätigt.

Für den Werkstatt- und Reparaturservice wird allerdings noch ein Betreiber gesucht. Benjamin Menschel würde sich freuen, wenn dieser Service bald wieder mit angeboten werden kann.

Eines wird er aber von seinem Vater übernehmen - dessen Mitarbeiter. Er ist guter Dinge, dass man in Zukunft weiter gut zusammenarbeiten kann.