Görlitz
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Zufrieden mit polnischen Bussen

SZ-Leser Jürgen Fromberg ist oft mit Fahrzeugen aus dem Nachbarland unterwegs. Er fühlt sich dabei immer sicher.

Von Gabriela Lachnit
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© Polizei

Jürgen Fromberg ist Hobby-Busfahrer. Und deswegen sagt er von sich, dass er was versteht von Bussen und vom Bus fahren. Was er nicht nachvollziehen könne, seien Klagen darüber, dass deutsche Schulen immer öfter für Klassenfahrten polnische Busunternehmen buchen. Nach einem SZ-Beitrag über eine Klasse, die nach einer Polizeikontrolle wegen technischer Mängel am polnischen Reisebus auf der Autobahn 4 strandete, bleibt die Frage: Was ist falsch daran, einen Bus in Polen zu chartern?

„Nichts“, sagt Jürgen Fromberg. Er ist Vorstand des Güsa-Vereins, der soziale Arbeit grenzüberschreitend vernetzt und Kooperationspartner der Hochschule Zittau-Görlitz ist. „Als Veranstalter vieler Kulturreisen im Rahmen unserer deutsch-polnischen Völkerverständigung und grenzübergreifender Projekte haben wir uns auch mit hiesigen Busunternehmen in Verbindung gesetzt“, schreibt er per E-Mail. „Entweder gab es auf unsere Anfragen Absagen, weil man die von uns geplanten Termine nicht disponieren kann, da andere Verpflichtungen zu erfüllen sein könnten, oder es gab gar keine Reaktionen auf unsere Anfragen“, erklärt er weiter. So sei ihm nichts anderes übrig geblieben, als polnische Busunternehmer zu beauftragen.

Und da der Mann Bus-Profi sei, erkenne er schnell, „wenn ein Bus Macken hat oder wenn ein polnischer Fahrer Schwachstellen am Bus verbergen will“, erklärt er auf SZ-Nachfrage. Jürgen Fromberg hat in Erfahrung gebracht, dass polnische Busfirmen nicht mit allen ihren Bussen über die Grenze nach Deutschland fahren, „weil sie mit manchen Fahrzeugen wohl Probleme erwarten“, erläutert er. Bislang sei er immer zufrieden gewesen, wenn er mit polnischen Bussen in der Region sowohl im Nachbarland als auch in Deutschland unterwegs gewesen ist. Ein großer Unterschied bestünde darin, dass er sich bei den Polen nicht als Bittsteller fühle, wie es bei deutschen Busunternehmen oft der Fall gewesen sei, wie der Vereinsvorstand sagt.

Dass die Anforderungen an die technische Sicherheit bei Fahrzeugen zur Personenbeförderung in Deutschland sehr hoch sein müssen, sieht man bei Schwarz-Reisen in Hähnichen ganz genau so. „Wo, wenn nicht bei der Personenbeförderung?“ fragt einer der Mitarbeiter. Bei Teich-Touristik Niesky will man sich nicht äußern. Nur so viel: Mit der billigeren Konkurrenz der polnischen Busfirmen müsse man leben.

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