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150.000 Euro für Dresdens Kultur

In der ersten Förderrunde von "Kunst trotzt Corona" erhalten gut zwei Dutzend Kulturschaffende und Veranstalter Hilfe von der Stadt. Wer dabei gefördert wird.

Von Dominique Bielmeier
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Auch der Palaissommer bekommt von der Stadt Dresden finanzielle Hilfe aus dem Paket "Kunst trotzt Corona".
Auch der Palaissommer bekommt von der Stadt Dresden finanzielle Hilfe aus dem Paket "Kunst trotzt Corona". © Jürgen Lösel (Archiv)

Dresden. Der Corona-Lockdown traf Künstler, Veranstalter und Kreative so hart wie kaum eine andere Branche. Veranstaltungen wurden abgesagt, Karten zurückgegeben und während Einzelhandel und Gastronomie irgendwann wieder mit Einschränkungen öffnen durften, blieben Theater und Konzerthallen weiter lange geschlossen oder wichen bestenfalls ins Freie aus. 

Um der Dresdner Kultur- und Kreativwirtschaft finanziell unter die Arme zu greifen, startete die Landeshauptstadt "Kunst trotzt Corona". Im Juli hatte der Stadtrat im Rahmen dieses Konjunkturpakets nochmals 500.000 Euro für die Dresdner Kulturlandschaft beschlossen. "Mit den Mitteln sollen Veranstaltungen und Projekte mitfinanziert und so Kreativschaffende bzw. Institutionen im Kulturbereich sowie der Kultur- und Kreativwirtschaft unterstützt werden", erklärt die Stadt. Ziel sei außerdem, Dresden durch das Veranstaltungsangebot zu beleben und den Tourismus wieder anzukurbeln. 

So wurde das Geld aufgeteilt

Knapp die Hälfte des Geldes, 225.00 Euro, erhielten "Wir gestalten Dresden", der Branchenverband der Dresdner Kultur- und Kreativwirtschaft, um damit privatwirtschaftlich organisierte Kulturereignisse und Veranstaltungen zu unterstützen. Die gleiche Summe vergab das Kulturamt direkt an institutionell geförderte Einrichtungen. Mit den restlichen 50.000 Euro wurden die Kleinprojektefonds der Landeshauptstadt aufgestockt, die ebenso kurzfristige Kulturprojekte ermöglichen sollen.

In einem ersten Schritt werden Unternehmen, Vereine der Kulturlandschaft sowie Kultur- und Kreativwirtschaft direkt bezuschusst. "Gefördert werden dabei sowohl Veranstaltungen, die bisher nicht stattfinden konnten als auch neue Projekte, die aufgrund der Corona-Verordnung und Auflagen einen Mehrbedarf in ihrer Finanzierung aufweisen", so die Stadt. 

26 Bewerber erhalten zusammen gut 150.000 Euro

In der ersten Förderrunde erhalten nun 26 von insgesamt 78 förderfähigen Bewerbern eine Summe von je bis zu 10.000 Euro. Insgesamt werden 150.350 Euro ausgezahlt. Die Bewerber hatten zusammen einen Bedarf von rund 760.000 Euro angegeben. "Projekten, denen wir aufgrund erschöpfter Mittel eine Absage erteilen mussten, versuchen wir nun alternative Finanzierungsmöglichkeiten aufzuzeigen", sagt Anika Jankowski von "Wir gestalten Dresden". 

Von den höchsten Einzelsummen konnten vor allem die größeren Spielstätten und Eventreihen profitieren, die massive Umsatzeinbußen durch Corona erlitten hätten, erklärt Jankowski. Dazu dürften zum Beispiel der Palaissommer, das Boulevardtheater und die Junge Garde zählen. Die Jury habe versucht, eine Vielzahl an Bewerbungen zu berücksichtigen und dabei darauf geachtet, dass neben größeren Unternehmen auch Projekte von Solo-Selbstständigen unterstützt werden. In der Jury saßen Vertreter des Kulturamtes und der Wirtschaftsförderung Dresden sowie des Branchenverbandes "Wir gestalten Dresden".

Die 26 Geförderten aus der ersten Runde:

Der Bedarf ist ungebrochen hoch

"Die Bewerberlage ist sehr unterschiedlich", erklärt Carolin Gerlach, Projektkoordinatorin von "Wir gestalten Dresden". Sowohl mittlere bis größere Unternehmen der Kultur- und Kreativwirtschaft als auch viele Solo-Selbstständige sowie Kulturvereine hätten sich beworben. "Insgesamt zeigen die Bewerberlage und die vielen Telefonate, die wir in den vergangenen Wochen geführt haben, dass der Bedarf nach wie vor ungebrochen hoch ist."

Zweite Förderrunde über Crowdfunding-Plattform

In Kürze soll es in einer zweiten Förderrunde die Möglichkeit geben, Mittel für Projekte über die Crowdfunding-Plattform Startnext zu generieren, teilt die Stadt mit. "Hierbei wird jeder Euro, der im Rahmen einer Kunst-trotzt-Corona-Crowdfunding-Kampagne eingeworben wird, verdoppelt werden." Mehr Informationen dazu sollen folgen. 

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