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Flutschäden am Zahnsborn in Bad Schandau werden saniert

Der Flutgraben wurde beim Hochwasser 2021 zerstört. Bei der Reparatur kommt es auch zu Verkehrseinschränkungen auf dem Weg nach Ostrau.

Von Dirk Schulze
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Zahnsborn in Postelwitz: Der Flutgraben führt steil hinunter zur Elbe.
Zahnsborn in Postelwitz: Der Flutgraben führt steil hinunter zur Elbe. © Daniel Schäfer

Ab November wird am Zahnsborn im Bad Schandauer Ortsteil Postelwitz gebaut. Ein Flutgraben führt hier durch den Zahnsgrund aus Richtung Ostrau kommend steil hinunter zur Elbe. Bei dem schweren Unwetter im Juli 2021 in der Sächsischen Schweiz war der Wasserlauf schwer beschädigt worden, Stützmauern sind zerstört, teilweise ist der dort entlangführende Weg komplett eingebrochen.

Jetzt hat der Bad Schandauer Stadtrat den Bauauftrag für die Sanierung vergeben. Beidseits des Grabens werden kaputten Stützmauern und Geländer erneuert. Auch die Gewässersohle muss teilweise neu aufgebaut werden. Gebaut wird in drei Abschnitten, beginnend im oberen Teil des Zahnborns. Auch ein Wassertretbecken für Touristen und Kurgäste ist Teil der Baumaßnahme.

Die Arbeiten sollen Anfang oder Mitte November beginnen und werden bis ins kommende Jahr andauern.

Baustellenampel an Straße nach Ostrau

Ebenfalls betroffen ist die Zufahrtsstraße nach Ostrau, die von der Bundesstraße B172 durch den Zahnsgrund nach oben führt. Die beschädigte Böschung der Straße soll im Zuge der Bauarbeiten mit gesichert werden. Die Straße muss dafür halbseitig gesperrt werden, teilte die Bad Schandauer Stadtverwaltung mit, der Verkehr wird mittels Ampel geregelt.

Die Kosten für Bauarbeiten liegen laut Angebot der beauftragten Baufirma bei rund 310.000 Euro. Finanziert wird dies über bereits bewilligte Fluthilfsgelder. Bad Schandau kommt dabei günstiger weg als zuvor gedacht: Die Planer hatten mit Kosten von 490.000 Euro für die Reparatur des Zahnsborns gerechnet.

Wiederaufbau des Wolfsgraben beginnt 2024

Als teurere und baulich kompliziertere Maßnahme steht der Wiederaufbau des Wolfsgrabens noch aus, der einen guten Kilometer weiter westlich von Ostrau hinunter nach Postelwitz führt. Hier sind mehrere Wohnhäuser von den Schäden betroffen, die zerstörten oder unterspülten Stützmauern wurden bisher nur notgesichert. Der parallel zu dem Flutgraben verlaufende Fußweg ist teilweise gesperrt.

Die Ausschreibung für den Wiederaufbau des Wolfsgrabens soll demnächst veröffentlicht werden, teilt das Bad Schandauer Rathaus mit. Mit einem Baubeginn ist dann 2024 zu rechnen.

Keine neuen Rückhaltebecken

Intern können die Städte und Gemeinden mit den bewilligten Hochwasserhilfen in gewissem Maße jonglieren. Das heißt, wenn die Arbeiten am Zahnsborn jetzt günstiger ausfallen als zunächst gedacht, kann das Geld beispielsweise in die Reparatur des Wolfsgrabens fließen, falls es dort teurer wird. An der Gesamtsumme, die jede Gemeinde bewilligt bekommen hat - für Bad Schandau waren es rund 3,6 Millionen Euro - ändert sich jedoch nichts. Eine Zwischenbilanz über die bisher abgerufenen Flutgelder soll im Mai 2024 gezogen werden.

Im Frühjahr 2022 war klar geworden, dass die vom Bund und Ländern bereitgestellten Millionen im Hochwasser-Hilfsfonds nicht ausreichen. Die entstandenen Schäden in Sachsen dürfen in der Folge nur repariert werden. Für zusätzliche Maßnahmen, wie zum Beispiel den Bau neuer Rückhaltebecken steht in dem Hilfsfonds kein Geld zur Verfügung.