SZ + Freital
Merken

Heiko Wersig wird neuer Bürgermeister in Bannewitz

Zwei Drittel der Wähler stimmten für den bisherigen Hauptverwaltungsleiter der Gemeinde. Offiziell bestätigt wird das Ergebnis am 8. Februar.

Von Gabriele Fleischer
 4 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Heiko Wersig ist am Ziel angekommen. Im Kompressorenbau Bannewitz hat er mit Anhängern auf das Ergebnis der Bürgermeisterwahl gewartet.
Heiko Wersig ist am Ziel angekommen. Im Kompressorenbau Bannewitz hat er mit Anhängern auf das Ergebnis der Bürgermeisterwahl gewartet. © Karl-Ludwig Oberthür

Nach einer reichlichen Stunde Stimmenauszählung in den Bannewitzer Wahllokalen stand es am Sonntagabend fest. Nach dem vorläufigen Endergebnis dürfte Heiko Wersig (parteilos) neuer Bürgermeister der Gemeinde werden. Er erhielt 3.358 der 5.035 abgegebenen gültigen Stimmen und damit etwa zwei Drittel. 1.677 entfielen auf Roland Auxel (CDU). Mit etwa 57 Prozent lag die Wahlbeteiligung unter der von 2015, als sich an die 65 Prozent der Berechtigten an der Wahl ihres Bürgermeisters beteiligt hatten.

Bei der öffentlichen Wahlbekanntmachung im Kompressorenbau Bannewitz gab es am Sonntagabend nicht nur Blumen von Noch-Bürgermeister Christoph Fröse (parteilos) für Wersig, sondern auch viel Applaus seiner Anhänger.


Punkt 18 Uhr schlossen die Wahllokale in Bannewitz und den Ortsteilen. Danach wurde wie hier in der Kindertagesstätte in Possendorf gezählt.
Punkt 18 Uhr schlossen die Wahllokale in Bannewitz und den Ortsteilen. Danach wurde wie hier in der Kindertagesstätte in Possendorf gezählt. © Karl-Ludwig Oberthür

Wersig selbst zeigte sich glücklich. Für ihn sei eine solche Wahl kein Sprint, sondern ein Marathon, den er nun erfolgreich absolviert hätte. Trotzdem sei der Ausgang am Wahlmorgen nicht eindeutig gewesen. "Das Ergebnis zeigt mir aber, dass ich in den vergangenen zwölf Jahren im Rathaus ordentliche Arbeit geleistet habe. Ich nehme das Vertrauen als Anerkennung dafür, aber auch als Ansporn", sagte er in einem ersten Statement und zog dann weiter in die Eutschützer Mühle, wo er mit Familie, Freunden, Unterstützern und Wegbegleitern feierte.

CDU-Kandidat gratuliert zum Wahlsieg

Roland Auxel zeigte sich als fairer Verlierer. „Wir haben ein klares Ergebnis bekommen. Ich gratuliere Herrn Wersig und wünsche ihm ein gutes Händchen", sagte er gegenüber Sächsische.de. "Freuen würde ich mich, wenn ihm ein wirklicher Neuanfang gelingt.“ Auxel sitzt seit 2016 im Gemeinderat und ist Bannewitzer CDU-Chef.

Offiziell bestätigen muss das Ergebnis am 8. Februar noch der Gemeindewahlausschuss in seiner öffentlichen Sitzung ab 17 Uhr im Rathaus Possendorf.

Während Wersig seine Stimme am Sonntagmorgen im Wahllokal im Bürgerhaus abgab und sich danach bei einem Tag mit der Familie ablenkte, hatte Auxel bereits am Freitag im Rathaus gewählt. Am Sonntag frönte er seinem Hobby bei einer Wanderung in der Sächsischen Schweiz. Das helfe, auf andere Gedanken zu kommen, sagte er am Nachmittag auf Nachfrage von Sächsische.de.

Zu dieser Zeit war noch völlig offen, wer am Ende das Rennen macht. Um so mehr stieg die Aufregung bei beiden Kandidaten, je näher die Auszählung der Stimmen rückte. Die begann in allen Wahllokalen unmittelbar nach der Schließung 18 Uhr.

Auch Bürger in Quarantäne konnten wählen

Insgesamt geöffnet hatten in Bannewitz und den Ortsteilen acht Wahllokale und die beiden Briefwahllokale in Rathaus und Hort Possendorf.

Knapp 2.000 Bürger hatten bereits per Briefwahl dem Kandidaten ihrer Wahl die Stimme gegeben. Darunter sind auch jene, die zunächst unvollständige Unterlagen bekommen hatten. Das war knapp zwei Wochen vor der Wahl bekannt geworden, sodass die Wahlscheine mit den Stimmzetteln erneut verschickt werden mussten. 900 ausgefüllte Unterlagen waren zu dieser Zeit schon im Rathaus. Dass Bürger deshalb nicht mehr rechtzeitig ihre Stimme abgeben konnten, dazu gab es bis Sonntag im Rathaus keine Informationen.

Auch alle, die am Sonntag noch bei der Wahlleitung angerufen hatten, weil sie wegen einer Corona-Infektion in Quarantäne waren, konnten noch ihre Stimme abgeben. "Entweder bekamen sie die Möglichkeit über einen Bevollmächtigten aus der Familie, oder sie haben die Unterlagen über einen Boten erhalten", sagte Winterlich. Bis 15 Uhr, dem Ende der Meldefrist, hätten sich elf Bürger gemeldet, die alle noch wählen konnten.

19 Bürgermeister werden 2022 gewählt

Neben der Wahl des Landrats stehen 2022 in 19 der 36 Städte und Gemeinden im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Bürgermeisterwahlen an.

Bannewitz gehört zu den Kommunen im Landkreis, bei denen es einen Wechsel an der Spitze gibt. Überall dort haben die Amtsinhaber bereits erklärt, nicht noch einmal zu kandidieren. Zum Teil können sie wegen des Erreichens der Altersgrenze nicht mehr antreten. Auch Christoph Fröse, der bisherige Bannewitzer Bürgermeister, musste nach 14 Jahren im Amt seinen Stuhl räumen. (mit SZ/ds)