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Super-Taschenuhr Tourbillon wird bald im Museum Bautzen ausgestellt

Sie galt als Kriegsverlust, doch 2022 ist die wertvolle Taschenuhr der Uhrenmanufaktur A. Lange und Söhne Glashütte nach Bautzen zurückgekehrt. Hier können Besucher sie künftig bestaunen.

Von Katja Schlenker
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2021 hat das Museum Bautzen das Tourbillon Nr. 41.000 zurückgekauft. Seit Sommer 2022 ist die wertvolle Taschenuhr wieder in Bautzen. Nun wird sie bald ausgestellt.
2021 hat das Museum Bautzen das Tourbillon Nr. 41.000 zurückgekauft. Seit Sommer 2022 ist die wertvolle Taschenuhr wieder in Bautzen. Nun wird sie bald ausgestellt. © Archivfotos: SZ/Uwe Soeder

Bautzen. Die Taschenuhr Tourbillon Nummer 41.000 von der Uhrenmanufaktur A. Lange und Söhne aus Glashütte wird ab dem Frühjahr 2024 im Museum Bautzen ausgestellt. Nach den Wirren des Zweiten Weltkriegs war die kunstvoll gestaltete Taschenuhr als Kriegsverlust registriert worden. 2022 ist das wertvolle Schmuckstück wieder an seinen Ursprungsort zurückgekehrt.

Die Uhr ist 1921 in den Besitz der Stadt Bautzen gelangt. Zuvor hat sie dem bekannten Fabrikanten und Mäzen Otto Weigang (1832 - 1914) gehört. Sie war Teil seiner Taschenuhrensammlung, zu der 18 weitere Uhren gehörten. Nachdem Otto Weigang gestorben war, schenkte seine Witwe die Sammlung dem Stadtmuseum.

Am 3. Juni 2022 ist die Taschenuhr Tourbillon Nr. 41.000 nach dem Rückkauf in Bautzen öffentlich präsentiert worden.
Am 3. Juni 2022 ist die Taschenuhr Tourbillon Nr. 41.000 nach dem Rückkauf in Bautzen öffentlich präsentiert worden. © Archivfoto: SZ/Uwe Soeder
Der Tourbillon Nr. 41.000 gilt als eine der wertvollsten Taschenuhren der Welt.
Der Tourbillon Nr. 41.000 gilt als eine der wertvollsten Taschenuhren der Welt. © Archivfoto: SZ/Uwe Soeder
Unter dem kunstvoll gestalteten Deckel des Tourbillon verbirgt sich dieses Ziffernblatt.
Unter dem kunstvoll gestalteten Deckel des Tourbillon verbirgt sich dieses Ziffernblatt. © Archivfoto: SZ/Uwe Soeder
Die Uhrenmanufaktur A. Lange und Söhne aus Glashütte hat den Tourbillon Nr. 41.000 in Handarbeit gefertigt.
Die Uhrenmanufaktur A. Lange und Söhne aus Glashütte hat den Tourbillon Nr. 41.000 in Handarbeit gefertigt. © Archivfoto: Sotheby's, London
Auf der Rückseite der Taschenuhr ist der Schriftzug Tourbillon zu erkennen.
Auf der Rückseite der Taschenuhr ist der Schriftzug Tourbillon zu erkennen. © Archivfoto: SZ/Uwe Soeder
Museumsleiter Jürgen Vollbrecht hat den Tourbillon wieder nach Bautzen zurückgeholt.
Museumsleiter Jürgen Vollbrecht hat den Tourbillon wieder nach Bautzen zurückgeholt. © Archivfoto: SZ/Uwe Soeder

Mit 100.000 Mark hat der Bautzener Fabrikant einst den Neubau des Stadtmuseums am Kornmarkt unterstützt. Am 22. Dezember 1912 konnte der damals durchaus umstrittene Bau eröffnen. Zudem schenkte Weigang der Stadt zahlreiche Kunstwerke, welche bis heute in der Ausstellung zu sehen sind.

Wie viel die seltene Uhr von der Uhrenmanufaktur A. Lange und Söhne aus Glashütte wert ist, kann nur schwer beurteilt werden. Auch wie viel der Rückkauf gekostet hat, lässt sich nur spekulieren. Es müssen mindestens mehrere 100.000 Euro gewesen sein. Denn der Freistaat Sachsen hat den Rückkauf mit 300.000 Euro gefördert, die Kulturstiftung der Länder mit 100.000 Euro. Auch die Stadt Bautzen hat einen Anteil dazugegeben. Firmen aus Bautzen haben zudem ebenso wie Privatpersonen dafür gespendet, dass die Taschenuhr zurückgekauft werden konnte.

Momentan bereitet das Museumsteam mit mehreren Partnern alles dafür vor, dass das sehenswerte Objekt öffentlich ausgestellt werden kann. Das Jahrhundert-Tourbillon wird seinen Platz in der Dauerausstellung des Stadtmuseums erhalten.

Derzeit finden noch Bauarbeiten im Haus am Kornmarkt statt. Sind diese abgeschlossen und ist eine geeignete Vitrine für die Taschenuhr Tourbillon Nummer 41.000 gebaut, folgen weitere vorbereitende Arbeiten. Geplant ist, dass die Öffentlichkeit – sofern nichts Unerwartetes mehr dazwischenkommt – ab März oder April 2024 Gelegenheit dazu bekommt, die wertvolle Taschenuhr zu bestaunen.