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Nach erfundener Messerattacke in Bautzen: Wie erkenne ich Fake News?

Nachdem mehrere Nachrichten über Messerattacken in Bautzen via Soziale Medien verbreitet wurden, hat sich zumindest eine als Fake News herausgestellt. Wie man sich davor schützen kann, auf so etwas hereinzufallen.

Von Katja Schlenker
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Über Soziale Medien kommen viele Nachrichten aufs Handy. Doch kann man diesen immer trauen? Wie lassen sich Fake News erkennen?
Über Soziale Medien kommen viele Nachrichten aufs Handy. Doch kann man diesen immer trauen? Wie lassen sich Fake News erkennen? © Symbolfoto: dpa/Bernd Wüstneck

Bautzen. Mehrere angebliche Messerattacken sind seit Anfang Januar 2024 in Bautzen bekannt geworden. Dabei sollen Migranten Personen angegriffen und teils verletzt haben. Die Nachrichten haben vor allem in den Sozialen Medien für Aufsehen gesorgt. Bei einer der mutmaßlichen Taten ist mittlerweile klar: Es handelt sich um Fake News.

Doch wie kann man als Durchschnittsbürger solche Nachrichten, die über Soziale Medien verbreitet werden, einordnen und als Fake News erkennen?

Das rät der Fachdienst Prävention bei der Polizeidirektion Görlitz dazu. Oberste Prämisse: „Jeder Bürger sollte Nachrichten auf Sozialen Netzwerken immer kritisch hinterfragen und auf Echtheit verifizieren.“ Es gibt verschiedene Kriterien, nach denen Internetnutzer solche Nachrichten überprüfen können.

1. Quelle prüfen

Hierfür kann vor allem bei Internetseiten, aber auch bei Printprodukten das Impressum hilfreich sein. Dieses sollte man immer überprüfen, wenn es um zweifelhafte Inhalte geht. Ein solches Impressum ist übrigens Pflicht. „Wenn kein Impressum angegeben wird, handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um keine seriöse Seite“, resümiert der Fachdienst Prävention.

Um Inhalte einzuordnen, lässt sich am Impressum oft auch erkennen, inwieweit der Inhalt beeinflusst ist. Fragen, die man sich hier stellen sollte, sind zum Beispiel: Steht eine Partei hinter einer Internetseite? Hat der Herausgeber entsprechende Kompetenzen, um qualitative Aussagen zu einem bestimmten Thema zu treffen? Handelt es sich um eine seriöse bekannte Institution?

Per Suchmaschine lassen sich im Internet rasch weitere Informationen über den Herausgeber der jeweiligen Internetseite herausfinden. Auch wenn die Adresse, welche im Impressum angegeben wird, sich im Ausland befindet, können Zweifel an einer Website angebracht sein.

Seriöse Quellen sind in der Regel Forscher und etablierte Medien. Anonyme Quellen und angebliche Bekannte hingegen sind keine seriösen Quellen. Auch sollte man bedenken, dass Verwandte und Freunde, denen man vertraut, solche Inhalte möglicherweise weiterleiten, ohne sich darüber bewusst zu sein, dass es sich um Fake News handelt.

Tipp: Entscheiden Sie erst nach der Überprüfung, ob Sie der Quelle trauen.

2. Fakten prüfen

Oftmals sind Fake News auch daran zu erkennen, dass Informationen sehr verkürzt dargestellt werden. Zum Beispiel werden in solchen Fällen lediglich Überschriften geteilt, wichtige Zusammenhänge hingegen ausgelassen. „Auch wenn Informationen aus wenig Inhalt und viel Meinung bestehen, sollte man am Wahrheitsgehalt zweifeln“, erklären die Experten von der Polizeidirektion Görlitz.

Tipp: Versuchen Sie, den Originaltext ausfindig zu machen. Lesen Sie nicht nur kurze Ausschnitte und Zitate, sondern den kompletten Text im Gesamtzusammenhang.

3. Bilder überprüfen

Mit den heutigen technischen Möglichkeiten ist es einfach, Bilder und auch Videos zu manipulieren. Folglich sollte man sich bei zweifelhaften Nachrichten auch immer die Frage stellen: Ist das Foto oder Video authentisch? Stimmt der Zusammenhang zwischen Foto und Text?

Um Fotos zu überprüfen, bietet die meistgenutzte Suchmaschine im Internet – Google – zum Beispiel eine Rückwärtssuche für Bilder an. Wer das angezweifelte Foto dort hochlädt, kann Originalbilder ausfindig machen und so mögliche Fake-News entlarven.

Tipp: Auch nach einer URL kann man online suchen und diese auf diese Weise verifizieren.

4. Aktualität der Informationen prüfen

Wer Inhalte über Social Media ausgespielt bekommt, sollte sich auch immer fragen, aus welcher Zeit diese Informationen stammen. Um hierbei Gewissheit zu erlangen, kann man die entsprechende Nachricht online suchen. Oft haben etablierte Medien auch über solche Ereignisse berichtet.

So kann man gegenprüfen, ob die Aussagen überhaupt aktuell sind oder die Nachricht eventuell schon zu einem früheren Zeitpunkt im Umlauf war. „Das wäre dann ein Hinweis darauf, dass die Aussage nicht seriös ist“, teilt der Fachdienst Prävention mit. „Oft werden bei Fake News nämlich alte Informationen verbreitet und später nur abgeändert.“

Tipp: Fragen Sie sich auch bei Nachrichten, die Sie per Messenger oder in Social Media erhalten, woher diese Informationen stammen. Kernfragen hier sind: Wer hat die Nachricht geschickt? Gibt es eine Quelle?

Weitere Informationen zum Thema Fake News finden Sie hier. Mehr zu Fake News in Sozialen Medien erfahren Sie hier.