Cunewalde. 128 Seiten dick ist das Buch, und wer dessen Spuren folgen will, hat gute elf Kilometer Laufweg durch die Gemeinde Cunewalde und selbst darüber hinaus vor sich. Der Bildband „Vu Hoalbendurf bis a de Hoalbe“ (Von Halbendorf bis zur Halbe), der zu einem historischen Spaziergang durchs Cunewalder Tal einlädt, ist nun in zweiter Auflage und überarbeiteter Version erschienen.

Als das Projekt 2006 Fahrt aufnahm, ahnten die Autoren Matthias Hempel und Matthias Gutsche nicht, dass das quadratische Büchlein mit grünem Einband bei seinem Erscheinen zwei Jahre später extrem gefragt und schnell ausverkauft sein würde. Begonnen hatte alles mit einem Aufruf an die Cunewalder, historische Fotos zur Verfügung zu stellen. Mehr als 4.000 historische Aufnahmen des Ortes kamen damals zusammen. Gutsche digitalisierte die Fotos, Hempel recherchierte die Fakten zu den Bildern, beide sprachen mit unzähligen Leuten, lasen in alten Dokumenten. „Ich habe sehr viel dazu gelernt über Personen und Ereignisse“, berichtete damals Matthias Gutsche.

Teil der Einnahmen kommt 800-Jahr-Feier zugute

Nun wird das Buch zum 800-jährigen Jubiläum der Gemeinde wieder aufgelegt, diesmal sind 1.000 Exemplare in vielen Cunewalder Geschäften zu haben. Gutsche hat einige Fehler korrigiert und Passagen geändert. Die Gemeinde erwarb nach dem Tod des Herausgebers Frank Stübner, in dessen Lusatia-Verlag die Erstauflage erschienen war, die Rechte am Titel. Ein Teil der Einnahmen des im Eigenverlag publizierten Bildbandes, den es zum Preis von 16 Euro gibt, soll zur Deckung der Ausgaben für die Feierlichkeiten zum 800. Jubiläum verwendet werden.

Cunewaldes Bürgermeister Thomas Martolock (CDU) konnte sich zur Vorstellung der zweiten Auflage nicht verkneifen, darauf hinzuweisen, dass das im Bildband erwähnte Örtchen Halbendorf, in dem die Wanderung beginnt, ja eigentlich zur Stadt Schirgiswalde-Kirschau gehört. Die Bürgerinitiative Halbendorf/Gebirge hatte bereits 2009 das Ziel der Ausgliederung des Ortsteils aus der damals noch eigenständigen Gemeinde Crostau und einen Anschluss an Cunewalde angestrebt. Dem widersprach der Gemeinderat. Auch ein erneuter Versuch vor allem junger Halbendorfer, zu Cunewalde zu wechseln schlug 2017 fehl.