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Freie Wähler lehnen Atommüll in der Oberlausitz ab

Die Freien Wähler der Landkreise Bautzen und Görlitz sprechen sich gegen ein Endlager für Atommüll aus. Die Region ist aber nach wie vor ein mögliches Ziel dafür.

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Die EU-Kommission hat Investitionen in Gas- und Atomkraft übergangsweise als klimafreundlich eingestuft. Dagegen gab es jetzt Proteste in Berlin. In Deutschland wird weiter nach einem neuen Endlager für Atommüll gesucht. Auch die Lausitz kommt infrage.
Die EU-Kommission hat Investitionen in Gas- und Atomkraft übergangsweise als klimafreundlich eingestuft. Dagegen gab es jetzt Proteste in Berlin. In Deutschland wird weiter nach einem neuen Endlager für Atommüll gesucht. Auch die Lausitz kommt infrage. © dpa

Bautzen/Görlitz. Die Verbände der Freien Wähler aus den Landkreisen Bautzen und Görlitz haben sich jetzt gegen die Einrichtung eines Endlagers für Atommüll in der Oberlausitz ausgesprochen. „Eine Region, die durch die Braunkohleverstromung mit Tagebauen und Kraftwerken, den Zusammenbruch der Komplementärindustrie nach der Wende und der Landflucht aufgrund der Leuchtturmpolitik um Perspektiven ringt, darf nicht durch Atommüllendlager indirekt leer gezogen und aufgegeben werden“, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung. „Ein Atommüllendlager darf es hier nicht geben!“

Die Freien Wähler befürchten, dass „das mühsame Ringen um Investoren, Arbeitsplätze, Tourismus und Lebensqualität auf dem Lande durch solche Maßnahmen weiter erschwert“ werden könnte.

Jene Unternehmen und Regionen, die von der Atomenergieerzeugung profitiert hätten, würden auch die Verantwortung für die sichere Lagerung des Mülls tragen. „Eine durch den Braunkohleabbau über Jahrzehnte massiv beeinflusste, geschädigte und zum Teil zerstörte Landschaft erneut als Müllplatz zu nutzen, ist schlicht ungerecht“, führen die beiden Kreisverbände weiter aus.

Die Suche nach einem geeigneten Lager für Atommüll in Deutschland dauert an. Als geeignete Gebiete wurden auch Teile der Landkreise Bautzen und Görlitz eingestuft. Die Kreise hatten im vergangenen Sommer mit einer Stellungnahme an das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung gewandt und erreicht, dass einige ihrer Argumente berücksichtigt werden.

Dabei geht es etwa darum, dass die hiesigen Gesteine nicht für eine Lagerung von Atommüll geeignet seien. Im März sollen nun die Methoden zur weiteren Eingrenzung der möglichen Territorien vorgestellt werden. (SZ/dab)