Bautzen
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Theatergeschichte im Zeitraffer auf Bautzens Bühne

Anlässlich seines 225-jährigen Bestehens zeigt das Bautzener Schauspielhaus eine besondere Gala. Auch Sherlock Holmes ist zu Gast.

Von Miriam Schönbach
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Bautzens Theaterintendant Lutz Hillmann (r.) geht auf Zeitreise und sucht dabei Unterstützung bei Sherlock Holmes - zu sehen in einer Gala zum Theaterjubiläum.
Bautzens Theaterintendant Lutz Hillmann (r.) geht auf Zeitreise und sucht dabei Unterstützung bei Sherlock Holmes - zu sehen in einer Gala zum Theaterjubiläum. © SZ/Uwe Soeder

Bautzen. Das Bautzener Theater hat Grund zum Feiern: Mit dem Ifflandschen Schauspiel „Dienstpflicht“ wurde das Schauspielhaus am 26. Oktober 1796 eröffnet. Sitzplätze in Parterre, 25 Logen in zwei Rängen und eine Galerie erwarteten die Besucher seinerzeit in der zum Theater umgebauten Schützenbastei. Die 225-jährige Geschichte des Hauses steht nun im Mittelpunkt der Gala „Sherlock Holmes und der Theatergeist“.

„Die Zuschauer erwartet eine opulente Gala mit dem Schauspielensemble mit Band, Musik und Tanz. Wir wollen den Streifzug durch die Theatergeschichte ins Repertoire nehmen“, sagt Intendant und Regisseur Lutz Hillmann. Zu sehen ist die Inszenierung am 17. November. In dem Stück dreht sich alles um „gute Zeiten, schlechte Zeiten“.

Gala beleuchtet gute und schlechte Zeiten

Für den Bau des Theaters legen übrigens die Bürger der Stadt Geld für ihr „Comödienhaus“ zusammen. „Wichtige und gute Zeiten für unser Theater waren auch sein Umbau 1905, als der Rietschelgiebel an der Fassade angebracht wurde, sowie die Eröffnung des neuen Hauses in der Seminarstraße nach der Sprengung des alten Theaters“, sagt Lutz Hillmann. Mit dem tosenden Abriss des Gebäudes am 30. Dezember 1969 sollte der Baubeginn des neuen Hauses erzwungen werden, nachdem die Bautzener schon mehrere Jahre wegen des Neubaus hingehalten worden waren.

Das Beispiel zeigt, Gutes und Schlechtes liegen oft dicht beieinander. „Eine ambivalente Zeit war das Grenzlandtheater unterm Hakenkreuz ab 1937. Die Menschen haben zum einen um ihr Leben gespielt, zum anderen entstanden damals unsere heutigen Theaterstrukturen“, sagt Lutz Hillmann.

Intendant sucht Hilfe beim Meisterdetektiv

Aufgeschrieben hat er das Galaprogramm für den Bautzener Bühnenball, der wegen Corona allerdings nicht stattfinden konnte. Stattdessen wurde nur das Programm gezeigt, und auch am Mittwoch ist es nun noch einmal zu sehen.

Doch was hat nun Sherlock Holmes mit 225 Jahren Bautzener Theater zu tun? Nach einem merkwürdigen Rückforderungsantrag und dem Wunsch nach Reprivatisierung der Immobilie bei gleichzeitiger Einstellung des Spielbetriebs sucht der verzweifelte Intendant Hilfe beim Meisterdetektiv. Der weilt gerade an der Spree, um „Das Biest von Bautzen“ zu jagen. Mit Dr. Watson und Mrs. Hudson erlebt er so Theatergeschichte im Zeitraffer.

Dazu spielt eine Liveband, Videos und Projektionen zeigen seltene historische Aufnahmen. Und zum Glück ist ja alles nur Theater, und Lutz Hillmann verspricht: „Dieses Stück geht hoffnungsvoll aus“.

Gala „Holmes und der Theatergeist“ am 17. November, 17 Uhr, im großen Haus, Karten gibt es hier.

© SZ/Uwe Soeder
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