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Bautzen will Gewerbegebiet Ost erweitern

In der Stadt Bautzen fehlen freie Gewerbeflächen. Deshalb soll ein bestehendes Gebiet erweitert werden. Das ist auf dem Gelände geplant.

Von Anne Semlin
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Blick auf das Gewerbegebiet Bautzen-Ost, das erweitert werden soll. Dafür will ein Investor die jetzt noch landwirtschaftlich genutzte Fläche erschließen.
Blick auf das Gewerbegebiet Bautzen-Ost, das erweitert werden soll. Dafür will ein Investor die jetzt noch landwirtschaftlich genutzte Fläche erschließen. © Steffen Unger

Bautzen. Die Stadt Bautzen will das Gewerbegebiet Bautzen-Ost erweitern. Der Stadtrat hat in seiner Sitzung am 27. März 2024 einer Vereinbarung zugestimmt, damit dafür entsprechende Voruntersuchungen durchgeführt werden können.

Das Gewerbegebiet zwischen Muskauer Straße und der B156 ist aktuell etwa 30 Hektar groß. Angesiedelt sind hier unter anderem Marktkauf, der Baumarkt Toom, der Möbelmarkt Roller, V.D. Ledermann (Edding) und das Briefzentrum der Deutschen Post.

Bei der geplanten Erweiterung geht es um eine Fläche, die im Norden an das bisherige Gewerbegebiet angrenzt und bis zur Autobahn A4 reicht. Sie ist etwa 20 Hektar groß und wird derzeit landwirtschaftlich genutzt. Der Flächennutzungsplan der Stadt Bautzen sieht vor, auch dieses Gebiet in Zukunft für Gewerbe zu nutzen.

Stadt Bautzen schließt Vertrag mit Investor

Die Fläche sei im Moment das einzige Gebiet, das die Chance habe, kurzfristig in die Entwicklung zu gehen, sagte Harald Weber, Leiter des Bauverwaltungsamtes, in der Stadtratssitzung. Einen Teil der Fläche, rund elf Hektar, hat die BBO Businesspark Bautzen Ost erworben. Das Unternehmen will das Gewerbegebiet erweitern und hierfür einen Bebauungsplan erarbeiten, wie aus der Beschlussvorlage für den Stadtrat hervorgeht.

Für den Rest des Gebietes, knapp neun Hektar, haben die Eigentümer laut Angaben der Stadt aktuell keine Entwicklungsabsichten. Würde aber die BBO Businesspark Bautzen Ost nur ihren Teil des Gebietes entwickeln, würde der restliche Teil der Fläche aufgrund seiner Lage für die Zukunft komplett abgehängt werden, so Harald Weber. „Das wollen und können wir uns als Stadt Bautzen nicht leisten.“

Dieses Gebiet soll künftig für Gewerbe erschlossen werden.
Dieses Gebiet soll künftig für Gewerbe erschlossen werden. © SZ Grafik/ Gernot Grunwald

Auch im Süden der Stadt, auf Flächen an der Wilthener Straße, sowie auf Flächen der Gemeinde Doberschau-Gaußig soll ein neues Gewerbegebiet entstehen. Dabei seien jedoch noch viele Faktoren offen, wie Baubürgermeister Heiko Nowak im Februar angab. Die Stadt sei etwa noch dabei, Grundstücke dafür zu kaufen.

Wie wirkt sich Erweiterung des Gewerbegebietes aus?

Um das neue Areal im Osten als Gewerbegebiet zu erschließen, ist ein Bebauungsplan nötig. Für diesen müssen Voruntersuchungen gemacht werden, etwa zum Schallschutz und Straßenbau, zur Ver- und Entsorgung von Abwasser, Trinkwasser, Löschwasser, Wärme- und Energieversorgung. Auch soll geprüft werden, welche Auswirkungen die Erweiterung des Gewerbegebiets auf den Verkehr auf den umliegenden Straßen hätte.

Bei diesen Voruntersuchungen soll auch die Teilfläche berücksichtigt werden, die nicht der BBO Businesspark Bautzen Ost gehört. Dazu schließt die Stadt Bautzen einen Vertrag mit dem Unternehmen. Inhalt des Vertrages ist, dass die BBO die entsprechenden Untersuchungen beauftragt. Außerdem wird darin festgelegt, dass das Unternehmen 56 Prozent der Kosten dafür trägt, während die Stadt die verbleibenden 44 Prozent übernimmt. Die Kosten werden entsprechend der Flächengrößen geteilt.

Konkurrenz für Geschäfte der Innenstadt ausgeschlossen

In ihrer Sitzung stimmten bis auf eine Gegenstimme von der AfD alle Mitglieder des Stadtrates für den Abschluss des Vertrages. Damit können nun mit den Voruntersuchungen für einen Bebauungsplan weitere Schritte für die Erweiterung des Gewerbegebiets unternommen werden. Ob die Erweiterung tatsächlich kommen wird, ist aber noch offen. Darüber entscheidet der Stadtrat erst in späteren Planungsschritten.

Laut dem Vertrag zwischen der Stadt und der BBO Businesspark Bautzen Ost soll in dem zu erschließenden Gebiet schwerpunktmäßig produzierendes Gewerbe angesiedelt werden. Auch möglich sind demnach Logistik-Unternehmen mit einer 24-Stunden-Nutzung, allerdings nur, wenn die Lärmbelastung dadurch nicht zu groß ist.

Ausgeschlossen werden laut Vertrag großflächige Einzelhandelsunternehmen und solche, die mit den Geschäften in der Innenstadt konkurrieren würden.