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Neschwitz: Scharfrichterhaus zieht um

Das historische Gebäude aus Lissahora soll in Luga wieder aufgebaut werden. Davon profitiert auch die Bockwindmühle.

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Mit viel Aufwand wurde das Scharfrichterhaus in Lissahora Ende vergangenen Jahres zerlegt und zur Aufbereitung zu einer Zimmerei ins erzgebirgische Thalheim gebracht. Ab Frühjahr soll es in Luga wieder aufgebaut werden.
Mit viel Aufwand wurde das Scharfrichterhaus in Lissahora Ende vergangenen Jahres zerlegt und zur Aufbereitung zu einer Zimmerei ins erzgebirgische Thalheim gebracht. Ab Frühjahr soll es in Luga wieder aufgebaut werden. © Archivbild: Steffen Unger

Neschwitz. Seit Dezember vergangenen Jahres gibt es im kleinen Neschwitzer Ortsteil Lissahora ein Haus weniger. Der Grund: Auf Betreiben einer eigens gegründeten Projektgruppe der Neschwitzer Kultur- und Heimatfreunde und mit Unterstützung einer kompetenten Zimmermannsfirma wurde das historische Scharfrichterhaus fachgerecht demontiert und zur Aufbereitung ins erzgebirgische Thalheim gebracht.

Wie Neschwitz' Bürgermeister Gerd Schuster (CDU) mitteilt, soll es dort nicht lange bleiben: Voraussichtlich ab März soll das Gebäude, indem einst Scharfrichter untergebracht waren, auf dem Gelände der historischen Bockwindmühle in Luga wieder aufgebaut werden.

Bockwindmühle wird repariert

Das hat noch einen weiteren Vorteil: Nachdem in der Neujahrsnacht 2020 Teile der historischen Bausubstanz der Windmühle durch Vandalismus zerstört worden waren, können diese Schäden endlich beseitigt werden. "Der Auftrag konnte nicht vergeben werden, weil der Aufwand zu groß war. Die Reparaturen müssen denkmalkonform mit originalgetreuem Naturholz ausgeführt werden. Das kann nicht jeder - und nicht zu dem Preis, den wir ausgeben können", so der Bürgermeister.

Nachdem in der Neujahrsnacht des vergangenen Jahres Teile der historischen Bockwindmühle beschädigt worden waren, ist nunmehr ein Fachmann vor Ort, der die Reparaturarbeiten fachgerecht und kostengünstig vornehmen kann.
Nachdem in der Neujahrsnacht des vergangenen Jahres Teile der historischen Bockwindmühle beschädigt worden waren, ist nunmehr ein Fachmann vor Ort, der die Reparaturarbeiten fachgerecht und kostengünstig vornehmen kann. © Uwe Soeder

Dank der Initiative der Natur- und Heimatfreunde sei nunmehr der Fachmann aus Thalheim vor Ort, der die Reparaturen vornehmen könne. Rund 20.000 Euro seien der Gemeinde dafür durch die Sparkassenstiftung zur Verfügung gestellt worden, so Gerd Schuster.

Auch die Initiative zur Umsetzung des Scharfrichterhauses ist auf Spenden angewiesen: Nach Recherchen des MDR habe der Verein zwar 50.000 Euro an Mitteln aus dem Leader-Förderprogramm beantragen können. Weitere 50.000 Euro fehlen aber aktuell noch, um das Projekt zu bewerkstelligen. Wie Dieter Petschel von der Projektgruppe des Vereins mitteilt, soll dafür in der nächsten Zeit eine Fundraising-Aktion über die Plattform 99 Funken der Sparkasse ins Leben gerufen werden. (SZ/fsp)

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