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OB von Bautzen schlägt Spendenaktion für abgebrannten Gödaer Club vor

Die Freien Wähler Bautzen wollen, dass die Stadt den Wiederaufbau des zerstörten Jugendclubs in Göda unterstützt. Das geht nicht. Geholfen werden soll dennoch.

Von Miriam Schönbach
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In der Nacht zum 28. Januar 2024 wurde der Jugendclub in Göda durch einen Brand zerstört. Bautzens OB Karsten Vogt schlägt vor, dass für den Wideraufbau im Stadtrat Geld gesammelt wird.
In der Nacht zum 28. Januar 2024 wurde der Jugendclub in Göda durch einen Brand zerstört. Bautzens OB Karsten Vogt schlägt vor, dass für den Wideraufbau im Stadtrat Geld gesammelt wird. © Steffen Unger

Bautzen. Eine Geste der Freundschaft soll es sein: Der Bautzener Oberbürgermeister Karsten Vogt (CDU) hat vorgeschlagen, den abgebrannten Jugendclub in der Nachbargemeinde Göda mit einer Sammlung unter den Stadträten zu unterstützen.

Diesem Wunsch ging ein Antrag der Stadtratsfraktion „Freie Wähler – Zukunft für Bautzen“ voraus. Mike Hauschild und Stefan Mücke hatten am 4. Februar 2024 gefordert, dass der Bautzener Stadtrat die Bereitstellung von mindestens 10.000 Euro für den Wiederaufbau des Jugendclubs in Göda beschließen möge.

Ermittlungen nach Brand in Göda laufen noch

Doch so einfach ist es mit guten Absichten manchmal nicht. „Der Stadtrat entscheidet über alle Angelegenheiten der Stadt Bautzen. Die finanzielle Unterstützung des Wiederaufbaus des Jugendclubs in der Gemeinde Göda fällt nicht in seine Zuständigkeit“, sagt Karsten Vogt. Vom Gesetzgeber sei explizit die Möglichkeit nicht vorgesehen, dass die Stadt selbst spenden dürfe.

Trotzdem will die Stadt Bautzen ein positives Signal in die Nachbargemeinde senden. Bei einem Telefonat hat sich OB Vogt nach Aussagen des Bautzener Pressesprechers Peter Stange von seinem Gödaer Amtskollegen über den Sachstand rund um den Brand des Jugendklubs erkundigt.

Gerald Meyer (parteilos) verwies auf die laufenden Ermittlungen, zudem sei das Gebäude über die Gemeinde versichert, der Jugendklub habe eine eigene Hausratversicherung. Er gehe davon aus, so Gödas Bürgermeister, dass der entstandene Schaden über die Versicherungen abgedeckt sei. Über das Gespräch hat Karsten Vogt den Stadtrat am Mittwoch, dem 31. Januar 2024, informiert.

Staatsschutz ermittelt und sucht Zeugen

Zum Tatort wurde der Jugendclub Göda in der Nacht zum 28. Januar 2024. Das Domizil des Vereins in der Seitschener Straße wurde durch einen Brand völlig zerstört, auch im Nachbargebäude - dem Dorfclub - musste die Feuerwehr löschen. Dort fanden Retter und Polizei Naziparolen und Hakenkreuze an Wänden und Gegenständen. Laut Polizei hatten sich Unbekannte Zutritt zu beiden Gebäuden verschafft. Der Staatsschutz ermittelt, auch nach möglichen Zeugen wird gesucht. Aktuell schätzt die Polizei den Schaden auf rund 140.000 Euro.

Bereits im Jahr 2020 wurde der Jugendclub Opfer einer Brandstiftung. Die Schäden konnten beseitigt werden, und das Gebäude blieb dem Verein erhalten. Derzeit sammeln die Vereinsmitglieder Spenden, um den zerstörten Treff so schön wie er mal wieder aufbauen zu können.