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Bautzen: Bau an Ampelkreuzung startet

An der Kreuzung von Löbauer, Fichte- und Paulistraße wird ab Montag gebaut. Was Auto- und Radfahrer nun beachten müssen.

Von Juliane Just
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Da es an der Kreuzung Fichte-/Pauli-/Löbauer Straße immer wieder zu Unfällen kommt, wird sie nun umgebaut. Künftig sollen Ampeln den Verkehr regeln.
Da es an der Kreuzung Fichte-/Pauli-/Löbauer Straße immer wieder zu Unfällen kommt, wird sie nun umgebaut. Künftig sollen Ampeln den Verkehr regeln. © Steffen Unger

Bautzen. An einer wichtigen Kreuzung in Bautzen wird ab dem 19. September gebaut - dem Knotenpunkt Fichte-/Pauli-/Löbauer Straße nahe der Gaststätte Lusatia. Der Bau startet zwei Wochen später als ursprünglich geplant, da die Bauarbeiten in der Paulistraße zwischen der Grundstückszufahrt „Lusatia“ und der J.-R.-Becher-Straße im Auftrag der Energie- und Wasserwerke Bautzen länger dauerten. "Diese Baumaßnahmen waren kurzfristig veranlasst worden und müssen einen bestimmten Baufortschritt erreicht haben", heißt es aus der Stadt. Teile der Paulistraße werden für die Baustelleneinrichtung und Materialzwischenlagerung für die Baustelle am Knotenpunkt benötigt.

Etwa 15.000 Autos fahren laut Stadtverwaltung jeden Tag auf der Löbauer Straße und passieren die Kreuzung. Diese Autofahrer müssen während der Bauarbeiten auf andere Strecken ausweichen. Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Großbaustelle im Überblick.

Wie wird die Kreuzung umgebaut?

Die Kreuzung wird grundhaft ausgebaut und mit vier Ampeln versehen. Damit soll an dieser Stelle die Verkehrssicherheit vor allem für Radfahrer verbessert werden. Denn laut polizeilicher Statistik ereignen sich an der Kreuzung häufig Unfälle.

Künftig soll an jeder der Straßen der Kreuzung eine Ampel stehen. Die Ampeln sollen 24 Stunden am Tag laufen. Auf der Hauptachse, also der Löbauer Straße, soll permanent Grün angezeigt werden – wenn aus den anderen Richtungen gerade keiner kommt. Die Ampel soll nicht mehr nur per Knopfdruck funktionieren, sondern einen Sensor haben. Dieser soll auch nach links abbiegende Radfahrer erkennen.

Bisher gibt es auf Höhe der Gaststätte Lusatia lediglich eine Bedarfsampel, damit Fußgänger die Straße einfacher überqueren können. Radfahrer sollen in Zukunft vom Radweg auf die Fahrbahn geführt werden, um die Kreuzung zu passieren. Als Linksabbieger von der Löbauer Straße werden sie ein gesondertes Ampelzeichen erhalten.

Durch Verzögerungen auf der Paulistraße, wo Fernwärmeleitungen verlegt wurden, verschoben sich auch die Arbeiten an der Kreuzung Löbauer Straße nach hinten. Ursprünglich war der Baustart für Mitte August geplant.

Wie wird der Verkehr während der Bauzeit umgeleitet?

Die weiträumige Umleitung führt stadtauswärts über die Muskauer Straße und die Thomas-Müntzer-Straße. Wer stadteinwärts unterwegs ist, kann durch die Baustelle fahren. Die Einmündungen Paulistraße und Fichtestraße bleiben jedoch während der gesamten Bauzeit gesperrt, teilt die Stadtverwaltung mit.

Wenn es später zu einer Vollsperrung kommt, führt die Umleitung stadteinwärts über Zeppelin-, Jordan- und Taucherstraße. Wer weiter in westliche Richtung möchte, kann von der Zeppelinstraße kommend auf der Westtangente weiterfahren.

Radfahrer dürfen stadtauswärts nicht durch die Baustelle fahren. Sie können aber ihr Rad über einen Notgehweg schieben, so die Stadtverwaltung.

Während der Bauarbeiten an der Kreuzung Löbauer/Fichte-/Paulistraße in Bautzen wird der Verkehr weiträumig umgeleitet.
Während der Bauarbeiten an der Kreuzung Löbauer/Fichte-/Paulistraße in Bautzen wird der Verkehr weiträumig umgeleitet. © SZ Grafik

Wann wird die Kreuzung voll gesperrt?

Die Vollsperrung an der Kreuzung wird laut Stadtverwaltung nötig, wenn der Asphalt auf die Straße kommt. Eine Woche lang wird die Löbauer Straße dafür dicht sein. Das wird voraussichtlich im November bis in den Dezember hinein nötig sein, teilt die Verwaltung mit.

Genauere Angaben dazu könnten jedoch erst nach Vorlage eines detaillierten Bauablaufplanes erfolgen. Hierzu werde die Verwaltung dann rechtzeitig informieren. Am 15. Dezember soll der Umbau der Kreuzung fertig sein, sagte die Stadtverwaltung im August.

Warum ist das Bauprojekt umstritten?

Im Herbst 2021 hatte der Stadtrat dem Umbau der stark befahrenen Kreuzung zugestimmt, wenn auch nach kontroverser Diskussion und nur mit knapper Mehrheit. Kritisiert wurde, dass der Ausbau eine Luxusvariante sei. Es stand auch die Frage im Raum, ob ein Kreisverkehr nicht den gleichen Effekt bringen würde. Das verneinte die Verwaltung mit dem Argument, ein Kreisverkehr würde dem Schwerlastverkehr nicht standhalten.

Ebenfalls gab es Kritik daran, dass Radfahrer künftig auf der Straße statt auf dem Radweg fahren sollen. Einige Stadträte befürchteten, dass die Straße an dieser Stelle zu eng sei, damit Radfahrer und Autos nebeneinander fahren könnten. Außerdem wurde befürchtet, dass Parkplätze für die Gaststätte Lusatia oder die benachbarte Bäckerei wegfallen könnten.

Im jüngsten Stadtrat im Juli 2022 mussten die Stadträte eine bittere Pille schlucken: Der geplante Umbau der Kreuzung kostet nun laut Kalkulation 700.000 Euro und damit gut das Doppelte der ursprünglich veranschlagten Summe. Bei dieser Summe bleibe es Stand jetzt auch, teilt die Stadt auf Anfrage mit. Durch Fördermittel könne der Eigenanteil für die Stadt auf etwa 47.700 Euro reduziert werden.